
Das burmesische Hähnchencurry ist immer noch ein Geheimtipp und verdient wirklich mehr Aufmerksamkeit. Anders als die populären indischen oder thailändischen Currys hat diese burmesische Variante einen tiefen, vielschichtigen Geschmack, steckt aber nicht voller Zutaten. Die Mischung aus erdigem Kurkuma, angenehmer Schärfe und der fruchtigen Säure von Tomaten macht die Sauce so cremig. Das Hähnchen gart richtig langsam und wird zart, während es all diese Aromen aufnimmt. Ein echtes Markenzeichen: Am Ende der Garzeit schwebt das aromatische Öl oben – das wünschen sich echte Kenner als Zeichen, dass alles super geworden ist.
Im letzten Jahr hab ich dieses Curry für Freunde gemacht. Sie dachten, sie kennen schon alle asiatischen Currys – bis sie diese überraschende burmesische Variante probiert haben. Es schmeckt einfach anders: nicht indisch, nicht thailändisch, sondern ganz eigen. Mein Geheimnis, sagen sie heute, ist die samtige Sauce, die ganz ohne Kokosmilch auskommt. Genau das macht diese burmesischen Currys so besonders.
Wichtige Zutaten
- Schenkel und Keulen vom Hähnchen, mit Haut – Die bringen richtig viel Geschmack und bleiben beim Garen schön saftig. Die Haut kommt extra dran, damit die Sauce reichhaltig wird und das Ganze eine tolle Struktur bekommt.
- Kurkuma – Für die intensive gelbe Farbe und dieses erdig-warme Aroma ist guter, frisch gemahlener Kurkuma einfach ein Muss. Macht richtig was aus!
- Fischsauce – Die gibt dem Gericht Tiefe und dieses berühmte Umami. Beim Köcheln verliert die Sauce ihre Strenge und wird sanft, aber richtig aromatisch.
- Zitronengraspulver – Bringt frische Zitrusnoten ins Spiel. Wer frisches Zitronengras bekommt, schneidet oder zerstößt es und gibt es direkt dazu.
Seit ich die burmesische Küche entdeckt hab, schwöre ich auf diese Kombi. Glaub mir, echtes burmesisches Curry lebt von seiner unkomplizierten Art – und davon, dass langsam gekocht wird. So entsteht richtig viel Geschmack mit ganz wenigen Zutaten.
Ausführliche Anleitung
Hähnchen vorbereiten und marinieren
Spül die Hähnchenteile kurz unter kaltem Wasser ab und tupf sie dann gründlich mit Küchenpapier trocken. Nicht vergessen: Nur so bleiben die Gewürze später wirklich haften. In einer großen Schüssel verrührst du Salz, gemahlenen Kurkuma und Ingwerpulver, bis alles gut vermischt ist. Jetzt gibst du das Hähnchen dazu und reibst es ordentlich mit dem Gewürz-Mix ein, auch unter die Haut. Lass es ruhig auf der Arbeitsfläche stehen und marinieren, während du die anderen Zutaten vorbereitest. Mehr Geschmack holst du raus, wenn du 30 Minuten wartest.
Würzbasis und Anbraten
Erhitze etwas Raps- oder Sonnenblumenöl in einem schweren Topf oder Bräter bei mittlerer Temperatur. Gib die fein gehackte Zwiebel hinein, schwitz sie etwa 5 Minuten an bis sie glasig ist und bräune sie ganz leicht an. Jetzt noch Knoblauch dazu – entweder fein gehackt oder zu einer Paste gedrückt, wie es dir lieber ist – und weitere 1 bis 2 Minuten anschwitzen, bis er duftet. Achtung: Nicht zu dunkel werden lassen! Dann streust du das Chilipulver ein und rührst schnell um, damit es sein Aroma ins Öl gibt und nicht anbrennt. Gleich danach die marinierten Hähnchenteile dazugeben und rundum etwa 5 Minuten anbraten, bis sie leicht goldig sind. So bleibt der Fleischsaft drin und der Geschmack wird richtig intensiv.
Langsam schmoren für saftiges Fleisch
Sobald das Hähnchen Farbe bekommen hat, gießt du ungefähr eine halbe Tasse Wasser dazu. Nicht zu viel – das Ganze soll nur gerade so feucht werden. Setz den Deckel halb auf und schalte die Hitze runter auf mittlere bis niedrige Stufe. Lass alles 10 bis 15 Minuten sanft köcheln. Je langsamer, desto besser: So bleibt das Fleisch fluffig und die Sauce verliert kein Aroma.
Tomaten und Gewürze einarbeiten
Jetzt kommen die Tomaten ins Spiel: Entweder klein gewürfelt oder aus der Dose ganz leicht zerdrückt. Gib auch die Fischsauce sowie das Zitronengras dazu. Rühr vorsichtig um, damit die zarten Hähnchenteile heil bleiben. Die Tomaten lösen sich langsam auf und machen die Sauce fruchtig-säuerlich – das gleicht die Würze vom Hähnchen richtig gut aus. Ist das Ganze zu dickflüssig, gib einen kleinen Schluck Wasser dazu, aber nicht zu viel. Typisches burmesisches Curry soll schön sämig sein. Lass nochmal 10 bis 15 Minuten offen köcheln, dabei ab und zu sachte umrühren.
Endspurt und traditioneller Test
Jetzt kommt der Clou: Lass alles so lange weiterköcheln, bis sich das Öl aus der Sauce löst und in kleinen goldenen Tropfen nach oben steigt. Das ist in Burma das Zeichen, dass alles perfekt ist! Keine Sorge, das Öl gehört hier dazu und bringt den besten Geschmack. Die Sauce sollte jetzt größtenteils eingedickt sein, um die zarten Hähnchenteile zu umhüllen. Abschmecken – eventuell noch ein bisschen mehr Fischsauce dran, wenn du es intensiver magst.

Servieren wie in Burma
Traditionell landet das Curry auf einer großen Platte in die Mitte des Tisches. Weißer Reis wird extra serviert. Alle bedienen sich, geben sich Reis auf den Teller und schöpfen dann Curry darüber. In Burma gibt’s dazu knackige Beilagen – oft mit fermentiertem Tee oder feingeschnittenem Kohl, plus Extras wie frischer Chili-Chutney, Röstzwiebeln oder frische Kräuter.
Bei uns zu Hause ist dieses Curry der Highlight am Sonntagabend. Meine Kinder schauten anfangs skeptisch, aber jetzt freuen sie sich auf das butterzarte Hähnchen und die samtige, nur leicht scharfe Sauce. Mein Großer ruft sogar jedes Mal: "Papa, jetzt kommt das Zauberöl!" – dann weiß er, jetzt wird aufgetischt.
Ich denke gern daran zurück, wie ich dieses Gericht zum ersten Mal in Yangon probiert habe. Eine Familie hat mich so herzlich eingeladen, ihr Alltagsessen mitzuessen. Die Gastfreundschaft, das tiefe Aroma – alles war mit so einfachen Zutaten gekocht. Jedes Mal wenn ich daheim dieses Curry serviere, hole ich mir ein bisschen dieses burmesischen Lebensgefühls zurück.
Häufig gestellte Fragen
- → Woher stammt dieses birmanische Curry?
- Dieses Gericht spiegelt die kulinarischen Einflüsse Birmas wider, mit einzigartigen Garmethoden und Gewürzen aus Südostasien.
- → Wie mache ich das Gericht weniger scharf?
- Verwenden Sie weniger Chilipulver oder mildere Chilisorten. Ein wenig Joghurt oder Kokosmilch kann die Schärfe zusätzlich abmildern.
- → Kann ich das Huhn ersetzen?
- Tofu, Tempeh oder sogar Fisch sind gute Alternativen. Die Kochzeit entsprechend anpassen.
- → Welcher Beilagen passen dazu?
- Eine perfekte Ergänzung ist Basmati- oder Jasminreis. Dazu passen frische Salate oder eingelegtes Gemüse.
- → Wie bewahre ich das Curry auf?
- Im Kühlschrank hält sich das Curry bis zu 3 Tage. Die Aromen werden dabei intensiver.