
Dieses urige Gericht aus Norditalien macht aus einfachen Zutaten ein echtes Wohlfühlessen, das alle am Tisch begeistert. Strangolapreti heißen wörtlich „Priester-Würger“ und sind locker-luftige Spinatklöße – eine tolle Abwechslung zu normalen Nudeln.
Mir ist dieses Gericht bei einer Reise in die Dolomiten begegnet. Seitdem wird es bei unseren Sonntagsessen heiß geliebt. Selbst meine Kleinen, die sonst Gemüse verweigern, wünschen sich Nachschlag.
Zutaten
- 500 g frischer Spinat: bringt sattes Grün und Nährstoffe mit.
- 200 g altbackenes Brot, zu Semmelbröseln gerieben: am besten schmeckt gutes, kräftiges Brot.
- 180 ml Vollmilch: die gibt dem Ganzen eine schöne Cremigkeit.
- 2 große Eier: halten alles zusammen.
- 85 g Mehl: genau richtig für die lockere Bindung.
- 50 g frisch geriebener Parmesan: gibt eine würzige Tiefe (statt Grana Padano ausnahmsweise, da Parmesan in Deutschland viel einfacher zu bekommen ist).
- Prise frisch geriebene Muskatnuss: holt noch mehr Spinatgeschmack raus.
- Salz und Pfeffer: so viel, wie du magst.
- 50 g Butter: für die goldene Salbeibutter am Ende.
- Hartweizengrieß: sorgt dafür, dass nix klebt.
- Zum Servieren: frisch gezupfte Salbeiblätter und extra Parmesan.
Einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Brot einweichen:
- Kipp die Semmelbrösel in eine große Schüssel und gieße die Milch drauf. Jetzt erstmal mindestens 15 Minuten warten – das Brot braucht Zeit, um schön weich zu werden. Es soll feucht, aber nicht aufgeweicht sein.
- Spinat vorbereiten:
- Erhitze eine große Pfanne ordentlich heiß und lass den Spinat mit ein bisschen Wasser zusammenfallen. Deckel für zwei Minuten drauf. Wenn die Blätter leuchtend grün und weich sind, mit einer Zange durchrühren. Dann ausdrücken und in ein Sieb geben – je trockener, desto besser für später.
- Alles mischen und Klecksteig machen:
- Den abgekühlten Spinat nochmal kräftig ausdrücken und ganz fein hacken. Dann zusammen mit Brot, Eiern, Muskat, Salz und Pfeffer in die Schüssel geben. Nach und nach das Mehl untermischen, bis ein Teig entsteht, aus dem du Klößchen formen kannst. Lieber zu wenig als zu viel Mehl nehmen.
- Testklößchen machen:
- Dreh ein kleines Test-Klößchen und schick es in siedendes Salzwasser. Schwimmt es nach einer Minute oben und bleibt ganz, ist alles bestens. Wenn es zerfällt, muss noch etwas Mehl dazu. Dann nochmal würzen, falls nötig.
- Knödel formen:
- Öle deine Hände leicht ein und roll ca. 4 cm lange, 2 cm dicke Klöße. Lege sie auf ein Blech – großzügig mit Grieß bestreuen, damit sie nicht zusammenkleben.
- Strangolapreti kochen:
- Setz einen großen Topf Salzwasser auf und lass die Klöße portionsweise hineingleiten. Sie sind fertig, sobald sie an der Oberfläche tanzen – dauert nur 2–3 Minuten. Hole sie vorsichtig mit einem Schaumlöffel raus.
- Butter mit Salbei machen:
- Während die letzten Knödel im Wasser sind, lässt du die Butter in einer Pfanne auf mittlerer Hitze schmelzen. Ganze Salbeiblätter rein und leicht brutzeln lassen, bis sie knusprig und die Butter goldbraun & nussig duftet. Nicht zu heiß werden lassen!
- Letzter Schliff:
- Die abgetropften Klöße in die Pfanne zur Butter geben und locker schwenken. Sofort mit extra geriebenem Parmesan servieren.
Das Solltest Du Wissen
- Spar dir Geld und verwende Brot vom Vortag.
- Du kannst die fertigen Strangolapreti ungekocht einfrieren.
- Du kannst alles einen Tag vorher machen und im Kühlschrank aufbewahren.
Muskat ist mein heimlicher Star in diesem Gericht. Meine italienische Oma hatte immer eine ganze Muskatnuss mit kleiner Reibe zur Hand. Dieser Hauch Muskat im Spinat macht das Ganze einfach unvergesslich und verwandelt ein schlichtes Essen in was Besonderes.

Strangolapreti Aufbewahren
Im Kühlschrank kannst du die Strangolapreti ungefähr zwei Tage luftdicht lagern. Zum Aufwärmen lieber in der Pfanne mit etwas frischer Butter schwenken. Im Mikrowellen werden sie leicht gummiartig. Roh lassen sie sich prima auf einem Blech einfrieren und dann in einen Gefrierbeutel packen. Zum Kochen musst du sie nicht auftauen, einfach eine Minute länger im Wasser lassen.
Regionale Extras
Mancherorts im Trentino wandern Frischkräuter wie Petersilie oder Majoran mit in den Teig. Im benachbarten Südtirol kommt manchmal sogar Kümmel oder Zimt dazu. Manche Familien geben noch gewürfelten Südtiroler Speck rein. Probier einfach ein bisschen herum, was für dich am besten schmeckt.
Strangolapreti Servieren
Traditionell isst man die Knödel als Vorspeise. Wenn du richtig satt werden willst, gibt’s dazu noch einen grünen Blattsalat mit Olivenöl und Balsamico. Ein Glas trockener Weißwein aus Südtirol – zum Beispiel Nosiola oder Müller Thurgau – passt klasse zu den feinen Aromen.
Häufig gestellte Fragen
- → Kann ich einen anderen Käse als Grana Padano nehmen?
Ja, Grana Padano kann durch Parmigiano-Reggiano oder Pecorino Romano ersetzt werden, um einen ähnlichen Geschmack zu erzielen.
- → Ist dieses Gericht vegetarisch?
Ja, das Gericht ist vegetarisch. Achten Sie nur darauf, Käse ohne tierisches Lab zu verwenden, falls gewünscht.
- → Kann ich die Klöße einfrieren?
Ja, Sie können die geformten Klöße einfrieren. Kochen Sie sie einfach direkt aus dem Gefrierschrank, ohne sie vorher aufzutauen.
- → Was tun, wenn ich kein altes Brot habe?
Frisches Brot kann getrocknet werden, indem es bei niedriger Temperatur 10-15 Minuten im Ofen erhitzt wird, bevor es zerbröselt wird.
- → Wie werden die Klöße serviert?
Servieren Sie die Klöße warm mit Salbeibutter und geriebenem Grana Padano. Optional auch mit frischem Salat als Beilage.