
Ein heißgeliebter Klassiker aus Frankreich, besonders an kühlen Tagen: Knuspriger Teig umhüllt cremige Kartoffelscheiben und zarte Lauchringe. Zusammen mit einer guten Portion Käse entsteht ein harmonischer Mix, der direkt an große Familientafeln erinnert. Die Käsesorten geben dem Ganzen noch mal einen extra Kick und machen daraus ein echtes Wohlfühlessen.
Als ich das letztens für ein paar Freunde gebacken hab, war sogar der größte Gemüse-Verweigerer nach dem ersten Bissen voll dabei. Das Geheimnis? Lauch ganz langsam schmoren lassen. Damit wird er mild und alles Bittere verschwindet.
Unverzichtbare Zutaten
- Festkochende Kartoffeln – Hier in Deutschland eignen sich festkochende Sorten wie Linda oder Annabelle. Wähle sie frisch, ohne Keime oder grüne Stellen. Ihr natürlicher Stärkegehalt sorgt für eine wunderbar glatte Füllung, die perfekt mit dem Lauch harmoniert.
- Lauch – Schau nach festen, weißen Stangen mit kräftigem Grün. Der weiße Teil ist sanfter, das Grün bringt Aroma. Zum Waschen den Lauch längs halbieren und unter Wasser von Sand befreien.
- Körniger Senf – Macht alles etwas würziger und bringt mit den Senfkörnern eine schöne Abwechslung in die cremige Mischung.
- Käse-Trio – Nimm zum Beispiel Parmesan für Würze, einen milden Bergkäse oder Emmentaler für Schmelz und extra Geschmack plus Gouda, der dem Ganzen diese deftig-liebliche Note gibt. Alle drei zusammen ergeben richtig vielschichtiges Aroma.
Was bei mir nicht fehlen darf: ein wenig frisch geriebene Muskatnuss. Die gibt den Käsesorten noch zusätzlich Tiefe und macht alles runder im Geschmack.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
1. Alles vorbereiten
Starte, indem du den Backofen auf 190°C vorheizt. Fette deine Form mit etwas Öl, damit später nichts hängen bleibt. Kartoffeln schälen, dann in etwa 3-4 mm dicke Scheiben schneiden – musst nicht superdünn sein, aber zu dick sollten sie auch nicht werden. Lauch der Länge nach halbieren, gründlich spülen, dann in etwa 1 cm breite Ringe schneiden.
2. Kartoffeln vorgaren
Lass die Kartoffelscheiben in leicht gesalzenem, kochendem Wasser garen. Sie sollten fast weich sein, sich aber noch stapeln lassen. Nach rund 10 Minuten checken: Geht das Messer mit leichtem Widerstand hindurch, sind sie perfekt. Dann abgießen und zum Abkühlen auf ein sauberes Küchentuch legen.
3. Lauch schmelzen
Erhitze in einer großen Pfanne einen Mix aus Butter und Olivenöl auf mittlerer Stufe. So kriegst du beides: den Butterschmelz und die Hitzebeständigkeit vom Öl. Gib dann Zwiebelwürfel sowie Lauchringe hinein, würze mit weißem Pfeffer und Muskat. Alles etwa 10 Minuten zugedeckt schmoren lassen und immer mal umrühren, der Lauch soll weich werden, aber keine Farbe kriegen. Gieße anschließend etwas Wasser an und lass es einkochen, damit der Geschmack intensiver wird und die Mischung nicht zu trocken ist. Jetzt körnigen Senf und geriebenen Parmesan einrühren. Vom Herd nehmen und kurz ruhen lassen, damit nichts die Teigschicht matschig macht.
4. Zusammensetzen
Rolle eine Teigplatte in die Form und drücke sie gut bis zum Rand. Mit einer Gabel mehrmals einstechen, so gibt’s später keine Luftblasen. Schichte jetzt abwechselnd: erst Kartoffeln, dann Lauchmischung, anschließend eine Portion Gouda und Emmentaler drüberstreuen. Dann die Schichten noch mal wiederholen, damit jede Ecke lecker wird. Abschließend die zweite Teigschicht oben drauflegen und mit den Fingern die Ränder dabei schön fest zusammendrücken, so bleibt alles gut verschlossen.
5. Letzter Schliff und Backen
Für eine schöne goldene Kruste verquirle ein Eigelb mit etwas Wasser und streich es auf die Oberseite der Teigdecke. Mit einem kleinen Messer ein paar Löcher einpieksen, damit Dampf entweichen kann. Dann noch ein wenig Meersalz darüber streuen. Jetzt für 45 bis 50 Minuten im vorgeheizten Ofen backen bis alles knusprig und satt goldgelb ist.
6. Abkühlen und servieren
Nimm die Tarte aus dem Ofen, aber lass sie auf jeden Fall noch gut 10 Minuten stehen, bevor du sie anschneidest. So zieht die Füllung noch einmal an, läuft später nichts weg und du bekommst wirklich saubere Stücke. Am besten noch warm genießen – dann tritt die Mischung aus knusprigem Rand und weicher Mitte richtig hervor.
Lauch wird beim Kochen oft übersehen – dabei ist er total vielseitig und schön mild im Eindruck. Ich hab ihn schon früh lieben gelernt, als meine Mutter ihn selbst im Garten gezogen hat. Deshalb landet er heute immer noch gern bei mir im Topf.

Ideen fürs ganze Jahr
Im Frühling kommen bei mir manchmal ein paar feine Spargelstücke mit in die Lauchmischung. Und wenn es draußen herbstlich ist, passen gebratene Pilze super dazu. So bleibt alles abwechslungsreich und trotzdem herrlich gemütlich.
Teig, wie er sein soll
Wenn du Zeit hast: selbstgemachter Mürbeteig lohnt sich echt, gerade weil er einen Unterschied beim Biss macht. Für eine Variante mit Mittelmeer-Feeling kannst du Olivenöl nehmen, das gibt einen spannenden Kontrast zum milden Lauch. Muss aber nicht – selbst gekaufter Teig tut’s auch im Notfall!
Essen & Trinken dazu
Ein Glas frischer, trockener Weißwein macht sich dazu richtig gut – nimm zum Beispiel einen Riesling oder Grauburgunder. Das Säuerliche vom Wein passt prima zum cremigen Käse. Genießt jemand lieber Rotwein? Dann würde ich einen saftigen Spätburgunder aufmachen.
Jedes Mal, wenn ich diese Lauch-Kartoffel-Tarte mache, fühl ich mich direkt verbunden mit meiner französischen Familienküche. Das ist für mich echtes Wohlfühlessen – einfache Zutaten, genau verarbeitet und mit Herz gemacht. Als ich sie das erste Mal alleine gebacken hab, war’s wie ein Stück Zuhause in der Luft. Genau das liebe ich an solchen Küchenklassikern: Sie bringen Generationen an einen Tisch zurück.
Häufig gestellte Fragen
- → Ist diese Tarte einfrierbar?
- Ja, Sie können die Tarte nach dem Backen einfrieren. Lassen Sie sie vollständig abkühlen und bewahren Sie sie dann bis zu 2-3 Monate im Gefrierschrank auf.
- → Welche Alternativen gibt es für den Teig?
- Sie können Mürbeteig, Blätterteig oder sogar selbstgemachten Teig verwenden. Jede Option bringt ihre eigene Note im Ergebnis.
- → Welche Käsesorten passen dazu?
- Probieren Sie eine Mischung aus Gruyère, Emmentaler oder Comté, um Abwechslung zu bringen.
- → Wie serviert man die Tarte am besten?
- Servieren Sie sie warm mit einem frischen grünen Salat für ein vollständiges Gericht. Sie eignet sich auch wunderbar als Vorspeise.
- → Wie lange hält sich die Tarte?
- Lagern Sie die Tarte maximal zwei Tage im Kühlschrank. Zum Aufwärmen ca. 10-15 Minuten bei 180°C in den Ofen stellen.