
Dieses herzhafte Ragout mit Schweinebällchen und saftigen Eisbeinen schmeckt nach echter Hausmannskost aus Québec. Es köchelt langsam vor sich hin, damit die zarten Fleischstücke und die lockeren Bällchen richtig durchziehen und dabei eine kräftige, sämige Soße entsteht.
Ich hab dieses Gericht während eines besonders kalten Winters in Québec kennengelernt. Meine Oma hat es regelmäßig zu unseren Familienfeiern gekocht, und der Duft, der durchs Haus zog, gehört zu meinen schönsten Kindheitserinnerungen.
Zutaten
- Schweinehaxen mit Schwarte: sorgt für besonders kräftigen Geschmack im Sud
- Zwiebeln und Knoblauch: liefern das wichtigste Aroma-Fundament
- Wacholderbeeren: bringen eine feine, waldige Note zum Fleisch
- Nelken und Zimt: machen die Soße aromatisch und einfach besonders
- Schweinehackfleisch: am besten eine durchwachsene Sorte für besonders saftige Bällchen
- Körniger Senf: gibt den Bällchen das gewisse Extra
- Geröstetes Mehl: dickt die Soße cremig an und macht sie schön goldbraun
Einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Haxen vorbereiten:
- Als Erstes Zwiebeln in Öl anbraten, bis sie richtig braun werden. Das holt die besten Röstaromen raus. Dann den ganzen Knoblauch, die Haxen und die Gewürze dazugeben und alles mit kaltem Wasser bedecken.
- Lange schmoren lassen:
- Langsam zum Sieden bringen und den Schaum oben abschöpfen, damit später alles klar bleibt. Jetzt einfach etwa 3 Stunden leise köcheln lassen, damit das Fleisch butterweich wird und fast von selbst zerfällt.
- Hackbällchen machen:
- Während das Fleisch schmort, die Bällchen anrühren: Schalotte und Knoblauch klein schneiden, mit einem Ei mischen. Hack und Semmelbrösel zusammen mit Senf und Gewürzen in einer Schüssel durchkneten, daraus gleichmäßige kleine Bällchen formen.
- Bällchen braten:
- Bällchen auf ein Blech setzen und bei 200°C etwa 15 Minuten backen, nach der Hälfte wenden. Außen schön braun, innen noch saftig – so sollen sie werden.
- Soße kochen:
- Das Gemüse im abgeschöpften Fett dünsten, bis es weich ist. Dann den Bratensaft und ein bisschen Rinderbrühe dazugießen und aufkochen lassen. Das geröstete Mehl einrühren, am besten mit dem Schneebesen, damit keine Klümpchen bleiben. Die Soße sollte leicht binden.
- Alles zusammenbringen:
- Die Soße durch ein feines Sieb gießen, danach zurück in den Topf. Jetzt Fleisch von der Haxe zupfen und mit den Bällchen hineinlegen. Das Ganze noch mal 10 Minuten leicht weiter köcheln lassen, damit sich die Aromen wunderbar verbinden.
Ich liebe die Wacholderbeeren in diesem Eintopf. Sie sind eher dezent, aber genau das macht den Unterschied. Jedes Mal, wenn ich sie mal vergesse, merkt meine Familie das sofort.
Aufbewahrung & Vorbereiten
Im Kühlschrank hält sich das Ragout locker drei Tage frisch. Für längeres Aufbewahren einfach portionsweise einfrieren – bis zu drei Monate gehen problemlos. Schonend bei mittlerer Hitze erwärmen, etwas Brühe nachgießen, falls die Soße zu dick ist.

Alternativen & Austauschmöglichkeiten
Statt Schweinehaxen funktioniert grob gewürfelte Schweineschulter genauso gut. Die Schmorzeit bleibt gleich. Röste normales Weizenmehl einfach in einer trockenen Pfanne bei mittlerer Hitze, bis es leicht gebräunt ist – dann hast du das typische Röstmehl.
Die Geschichte Dahinter
Dieses Eintopfgericht ist ein echtes Quebecer Kulturgut aus einer Zeit, als beim Schwein kein Gramm verschwendet wurde. In großen Familien war dieses deftige Essen im Winter eine echte Stütze. Jede Generation hat ihre eigene kleine Note dazu beigetragen und so wurde das Rezept weitergegeben.
Perfekt Dazu
Am leckersten mit Salzkartoffeln – die ziehen die Soße richtig schön auf. Ein knackiger Salat mit einem kleinen Spritzer Essig-Dressing setzt einen erfrischenden Kontrast. Für den Quebec-Flair dazu: Rote Bete aus dem Glas oder knackige Gewürzgurken sind super Begleiter.
Häufig gestellte Fragen
- → Wie werden die Schweinehaxen zart gegart?
Garen Sie die Haxen drei Stunden lang bei mittlerer Hitze in einem großen Topf mit Wasser und schöpfen Sie regelmäßig den Schaum ab. Dadurch wird das Fleisch besonders zart und aromatisch.
- → Kann man die Klößchen im Voraus zubereiten?
Absolut, formen und backen Sie die Klößchen vorher, dann kühl oder tiefgekühlt lagern. In der Sauce aufwärmen, wenn es Zeit ist zu servieren.
- → Welche Rolle spielen die Gewürze in diesem Gericht?
Gewürze wie Lorbeer, Nelken, Wacholderbeeren und Zimt geben dem Gericht Tiefe und verstärken den traditionellen Geschmack.
- → Was tun, wenn keine geröstete Mehl zur Verfügung steht?
Rösten Sie normales Mehl in einer trockenen Pfanne bei schwacher Hitze und rühren Sie es ständig, bis es eine goldene Farbe bekommt.
- → Womit serviert man dieses Ragout?
Perfekt dazu passen gekochte Kartoffeln, aber auch Gemüsepüree oder rustikales Brot eignen sich hervorragend als Beilage.