
Syrisches Hähnchen bringt schon beim ersten Umrühren einen herrlichen Duft in die Küche. Aus einfachen Hähnchenschenkeln zauberst du hier ein echtes Geschmackserlebnis: Warme Aromen von Gewürzen, die Süße von Rosinen und frische Kräuter mischen sich perfekt. Die samtige Tomatensauce verdankt ihre Tiefe Honig und typischen Orient-Gewürzen – sie macht das Fleisch super zart, fast schon zum Löffeln. Dieses Gericht zeigt das Herz der levantinischen Küche: Großzügig, gemütlich und voller spannender, aber harmonischer Noten zwischen mild und pikant.
Ich hab das Hähnchen mal abends mit Freunden gemacht, die normalerweise nicht so auf orientalische Zutaten stehen. Der Duft aus der Küche kam richtig gut an – und ehe man sich versah, war alles weg. Das Geheimnis: Lass zu Beginn den Gewürzen Zeit, richtig in heißem Öl zu brutzeln, damit sie ihr ganzes Aroma abgeben.
Wichtige Zutaten
- Hähnchenschenkel – Nimm ruhig diese saftige, aromatische Fleischpartie statt Filet! Bleibt schön zart beim Schmoren und lässt sich leicht servieren, wenn du sie in gleichmäßige Stücke schneidest
- Gewürzmischung – Kurkuma, Zimt, Kreuzkümmel und geräuchertes Paprikapulver sind die Basis: Kurkuma bringt satte Farbe, Zimt gibt etwas Süße, Kreuzkümmel sorgt für Tiefe, Paprika für ein warmes Aroma
- Rosinen – Kein bloßes Deko, sondern absolut unverzichtbar! Sie saugen die Sauce auf, werden richtig süß und balancieren so Schärfe und Säure aus
- Frischer Koriander – Mit seinem leicht zitronigen und würzigen Geschmack sorgt er für Frische, die das ganze Gericht lebendig macht. Auch wenn du sonst kein Koriander-Fan bist – probiere es mal aus, hier fügt er sich super ein
Ich hab dieses Gericht in Damaskus kennengelernt, als ich vor einigen Jahren dort war. Damals lud mich eine Familie ein und ich war total begeistert, wie viel Geschmack aus so wenig Aufwand entstehen kann. Seitdem hole ich mir so den Orient nach Hause – und die Familie gleich mit.
Schritt-für-Schritt-Erklärung
Gewürzbasis ansetzen
Erwärme Olivenöl auf mittlerer Stufe in einem großen Topf mit dickem Boden – so brennen die Gewürze nicht an. Gib die gehackte rote Zwiebel hinein und dünste sie 3-4 Minuten, bis sie glasig und leicht goldgelb ist. Jetzt kommen fein geriebener Knoblauch und Ingwer dazu – so fein wie möglich, damit sie schön in der Sauce aufgehen. Dann frischen Thymian (nur die Blättchen) und die gemahlenen Gewürze mit in den Topf. Rühr alles gut um und lass es etwa eine Minute auf kleiner Flamme ziehen. Wenn ein würziger, komplexer Duft durch die Küche zieht, passt es!
Hähnchen anbraten
Wirf die Hähnchenteile in den Topf zu den Gewürzen und wende sie, bis sie rundum überzogen sind. Dreh die Hitze etwas hoch und schmore das Fleisch – nicht zu heftig, es soll nicht verbrennen! So verschließt du den Fleischsaft. Nach etwa 5 Minuten sind die Stücke bestens gebräunt. Keine Panik, wenn am Topfboden etwas anbrennt – diese kleinen Röstspuren lösen sich später und geben nochmals Extra-Geschmack.
Sauce anrühren
Hat das Fleisch etwas Farbe, kommen die stückigen Tomaten dazu – am besten aus der Dose mit etwas Konsistenz. Gieß den Geflügelfond (Gemüsebrühe geht auch) an und gib den Honig dazu, das nimmt der Tomatensäure die Spitze und rundet das Ganze ab. Jetzt noch Rosinen einstreuen – sie werden im Laufe der Zeit prall und süß. Alles vorsichtig umrühren, damit das Fleisch teilweise in der Sauce liegt.
Gemütlich schmoren lassen
Reduzier die Hitze auf eher klein und lass alles locker zugedeckt etwa 25 Minuten simmern. So wird das Fleisch immer zarter, und die Aromen verbinden sich optimal. Gelegentlich sanft umrühren, die Stücke sollen nicht zerfallen. Die Sauce dickt jetzt immer mehr ein – falls zu schnell, einfach einen Schuss Brühe nachgießen. Kurz vor Schluss abschmecken: Salz, frisch gemahlener Pfeffer – und bei Bedarf noch ein bisschen nachwürzen.

Finale und Servieren
Sobald das Fleisch butterzart ist und die Sauce leicht sirupartig glänzt, Herd ausschalten. Jetzt fein abgeriebene Zitronenschale rein und frischen, grob gehackten Koriander unterheben – gibt dem Ganzen einen coolen Frischekick! Am besten direkt servieren, zum Beispiel über einem Bett aus lockerem Basmati oder Vollkornreis. Dazu passt ein cremiger Klecks griechischer Joghurt (oder Kokosjoghurt, wenn ohne Milch) – das bringt einen tollen, frischen Ausgleich zum würzigen Gericht. Für das Auge: Ein paar Korianderblätter, frisch gemahlener Pfeffer und ein kleiner Schuss gutes Olivenöl machen alles perfekt!
Eines Abends, als ich das Gericht für Freunde kochte, war eine Libanesin dabei. Nach dem ersten Bissen hatte sie Tränen in den Augen und meinte: „Ganz genau wie das Hühnchen von meiner Oma.“ In solchen Momenten merkt man, wie Essen Erinnerungen wecken und Grenzen überbrücken kann.
Mittlerweile ist dieses Gericht mein Soulfood – immer, wenn ich mich nach Wärme und Geborgenheit sehne. Das Kochen selbst, wenn Gewürzduft durch die Wohnung zieht, macht genauso glücklich wie das Essen. Solche Gerichte zeigen: Kochen heißt teilen und Erinnerungen lebendig halten.
Häufig gestellte Fragen
- → Welche Gewürze werden verwendet?
- Kurkumapulver, Zimt, Kreuzkümmel, geräucherter Paprika und Aleppo-Chiliflocken sind die Hauptaromen dieses Gerichts.
- → Kann man das Huhn ersetzen?
- Tofu, Tempeh oder Kichererbsen eignen sich hervorragend für eine vegetarische Variante.
- → Wie kann man das Gericht aufbewahren?
- Im Kühlschrank hält es sich bis zu 3 Tage. Am nächsten Tag schmeckt es oft noch intensiver.
- → Welche Alternativen gibt es für Joghurt?
- Kokosjoghurt oder Quark sind tolle Ersatzmöglichkeiten für griechischen Joghurt.
- → Welcher Reis passt zu diesem Gericht?
- Basmatireis oder Vollkornreis harmonieren perfekt mit dem syrischen Huhn.