
Vanilleschnecken nach Art von Mallorca holen direkt die Gemütlichkeit der kleinen Bäckereien auf der Sonneninsel nach Hause. Stell dir den süßen Duft von Vanille und frischer Butter vor, der schon frühmorgens durch die engen Gassen weht. In dieser hausgemachten Version steckt all das Spanische Soulfood: fluffiger, leicht ziehender Teig, kräftiges Vanillearoma und ein Hauch Zimt, der einfach jedes Stück ein bisschen wärmer macht.
Neulich hab ich die Schnecken zu einem Sonntagsbrunch gebacken. Mein Schwager, eigentlich kein Fan von Süßem, fragte mich direkt nach dem Trick, bevor der Tisch abgeräumt wurde. Es liegt am doppelten Gehenlassen – das macht die Teilchen locker und leicht, wie man sie eben original aus Mallorca kennt.
Wichtige Zutaten
- Weizenmehl Type 405 – Am besten ein mittleres Proteinlevel von ca. 10 bis 12 Prozent; zuviel Protein macht sie weniger weich
- Hefe – Trockenhefe klappt super, aber frische Hefe (15g) bringt nochmal mehr Backstuben-Feeling
- Vanilleextrakt – Am besten echten Extrakt oder gleich das ausgekratzte Mark einer Schote, damit’s ordentlich duftet
- Butter – Nimm hochwertige Butter mit ordentlich Fett. Das macht am Schluss die Schnecke besonders geschmackvoll
Achte darauf, dass alles ungefähr Zimmertemperatur hat. Ich nehme die Eier immer etwa eine Stunde vorher raus, dann wird der Teig viel geschmeidiger und die Hefe arbeitet besser.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Hefe startklar machen
Check zuerst, ob die Hefe auch lebt. Der Trick: Lauwarme Milch (etwa 43°C, nie heiß!) mit Zucker verrühren und die Hefe dazugeben. Wart ein paar Minuten – das sieht dann schaumig aus und riecht leicht nach frischem Brot. Fängst du sofort an, ohne Bläschen, bringt's nicht viel. Je nach Frische dauert’s 5 bis 10 Minuten.
Teig kneten
Jetzt die leicht aufgeschlagenen Eier, lauwarme flüssige Butter, Vanille und Salz einrühren. Mehl erst die Hälfte, dann langsam mehr zufügen, bis du einen Teig hast, der zwar noch ein bisschen klebt, aber meistens formbar ist. Zu viel Mehl? Dann wird’s hart. Jetzt geht’s ans Kneten: auseinanderziehen und immer wieder zusammenfalten, dabei die Schüssel im Vierteldreh schwenken. Nach etwa 8-10 Minuten hast du einen elastischen, seidigen Teig, der bei Fingerdruck ein bisschen zurückspringt.
Teig ruhen lassen
Pack den Teig jetzt in eine leicht geölte Schüssel und deck ihn mit einem feuchten Tuch oder Folie ab. Am wohlsten fühlt er sich bei 27 bis 30°C. Ist’s kalt in der Küche, Ofen kurz auf max. 40°C anmachen, ausschalten, Teig rein. Durch langes Gehen entwickelt sich mehr Geschmack! Der Teig ist fertig, wenn er doppelt so groß ist und nach kurzem Drücken eine kleine Delle bleibt.
Schnecken formen
Teig nach dem Gehen sanft entgasen, dann auf bemehlter Fläche zu einem Rechteck rollen, knapp 6 mm dick. Achte auf gerade Kanten. Bestreiche alles mit Butter und streue dann eine Mischung aus Zucker und Zimt drauf – an einer langen Seite lässt du 1 cm Platz. Jetzt von der gegenüberliegenden Seite herfest, aber locker aufrollen. Mit einem scharfen Messer oder Faden zwölf gleich große Stücke abschneiden, am besten vorher leicht markieren.
Zweites Gehen
Setz die Schnecken mit etwa 2 cm Abstand in eine gefettete Form oder auf Backpapier – später sollen sie sich leicht berühren. Nochmals abdecken und warm stellen, 30 bis 45 Minuten warten. Sobald sie schön aufgegangen und fluffig sind, sind sie ofenfertig.

Backen wie ein Profi
Ofen auf 175°C gut vorheizen, mindestens 20 Minuten, damit die Hitze stimmt. Schnecken auf mittlerer Schiene rein und nach 15 Minuten die Farbe checken – sie sollten überall goldgelb sein. Gleich nach dem Backen nochmal mit flüssiger Butter einpinseln, so bekommen sie extra Glanz und der Buttergeschmack zieht richtig ein.
Ich bin auf die Schnecken in Palma de Mallorca gestoßen. Eine nette Bäckerin hat mir erklärt: Das Geheimnis ist die hohe Menge an Ei und Butter – und, ganz wichtig, zweimal gehen lassen. Seitdem versuche ich, das legendäre leichte Feeling der echten Ensaimadas nachzumachen.
Mein Fazit
Diese fluffigen Vanilleschnecken Mallorca-Stil vereinen für mich spanische Backkunst mit purer Freude an Zimtschnecken. Jeder Bissen fühlt sich ein bisschen wie Urlaub an und macht selbst ein normales Frühstück zum Highlight. Egal ob noch warm aus dem Ofen oder am Tag danach leicht angewärmt – die soften Teilchen kommen einfach immer gut an und machen gute Laune.
Häufig gestellte Fragen
- → Wie lange bleiben die Brötchen frisch?
- Bewahren Sie sie in einem luftdichten Behälter bei Raumtemperatur bis zu 2-3 Tage auf oder im Kühlschrank bis zu einer Woche.
- → Kann man die Brötchen einfrieren?
- Ja, sie lassen sich bis zu 2 Monate einfrieren. Einfach bei Zimmertemperatur auftauen lassen und leicht erwärmen.
- → Wie geht der Teig schön auf?
- Stellen Sie den Teig an einen warmen Ort ohne Zugluft. Ideal sind Temperaturen von etwa 25-30°C.
- → Kann man andere Gewürze verwenden?
- Natürlich! Probieren Sie Ingwer, Muskatnuss oder Orangenschale, um verschiedene Aromen zu entdecken.
- → Wie serviert man die Brötchen am besten?
- Sie schmecken pur köstlich, aber ein Vanille-Glasur-Topping oder ein leichter Puderzuckerguss passt auch wunderbar dazu.