
Betrunkene Gemüse-Nudeln bringen echtes Feuer auf den Tisch und lassen knackige Aromen explodieren. Diese vegetarisch-asiatische Version bleibt der thailändischen Vorlage treu – intensiv, würzig und richtig lebendig. Wenn frische Kräuter, Chili und Knoblauch zusammenkommen, ist das wie ein kleines Konzert im Mund. Mal dominiert die angenehme Schärfe, mal überrascht eine süße Note, die alles ausbalanciert. Tofu, kurz mariniert und dann scharf angebraten, saugt alle Säfte auf und passt perfekt zu den lockeren Nudeln.
Für ein spontanes Abendessen mit skeptischen Freunden habe ich diese Nudeln gezaubert. Bei der ersten Gabel sah ich sofort überraschte Gesichter – erst ewige Stille, dann ein zufriedenes Nicken. Dass kein Fleisch drinsteckt, hat wirklich niemand vermisst. Die wahre Magie steckt im schnellen, richtig heißen Anbraten, das alle Aromen im Gemüse festhält und den Geschmack richtig reinknallen lässt.
Unverzichtbare Zutaten
- Extra fester Tofu – Seine feste Konsistenz und Saugfähigkeit machen ihn zum perfekten Ersatz für Fleisch. Nimm richtig festen Tofu, lege ihn zwischen zwei Teller, stell ein Gewicht drauf und lass ihn 15 Minuten abtropfen, damit er knusprig brät.
- Vegane Fischsauce (z.B. Yondu) – Dieses Umami-Wunder bringt die tiefe Note, die man aus asiatischem Essen kennt. Sie ersetzt traditionelle Fischsauce, aber der Geschmack passt super zur veganen Küche.
- Chiliöl – Wärmt und würzt alles direkt, du kannst die Schärfe beliebig variieren. Sei ruhig etwas großzügig, denn das gibt den Nudeln richtig Leben.
- Thai-Basilikum – Mit seiner leicht lakritzigen Note liefert es den letzten Schliff. Findest du keinen, geht auch normaler Basilikum, aber das gewisse Etwas fehlt dann ein bisschen.
Ich hab immer einen Pack festen Tofu im Kühlschrank. Selbst ein kurzes Marinieren zieht den Geschmack so richtig in den Tofu, der dann wie ein würziger Schwamm alles aufsaugt.
Einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung
Vorbereitung & Marinieren des Tofus
Schneid deinen festen Tofu in Würfel oder Streifen, etwa einen Zentimeter dick. Mix in einer Schüssel vegane Fischsauce (z.B. Yondu), frisch gemahlenen Pfeffer und geriebenen Knoblauch. Heb den Tofu vorsichtig rein und misch alles durch, damit alle Stücke was von der Marinade abbekommen. Während der Tofu zieht, schnapp dir dein Gemüse, wasch alles gründlich und schneid es mundgerecht. Das kurze Marinieren reicht – der Tofu schluckt genügend Geschmack und bleibt trotzdem bissfest.
Der würzige Start
Wok oder große Pfanne richtig heiß werden lassen – das ist wichtig für tolle Röstaromen. Gieß das Chiliöl rein (oder neutrales Öl bei weniger Schärfe), warte, bis es leicht brutzelt. Sofort gehackten Knoblauch, Chili und gehackte Schalotten dazu und alles kräftig umrühren, höchstens eine Minute lang. Ziel ist nicht, sie dunkel zu rösten, sondern die ätherischen Öle freizusetzen. Würzdeko rein, Duft raus – schon wird das Öl zur Geschmacksexplosion für alles, was folgt.
Tofu & Gemüse im Wok
Gib nun den marinierten Tofu in die heiße Pfanne. Verteile ihn gut, ohne gleich zu rühren, damit er knusprig wird. Nach etwa einer Minute kannst du wenden, dann noch mal kurz braten, bis beide Seiten schön gebräunt sind. Falls nötig, träufel noch einen Schluck Öl nach, damit nichts anpappt. Jetzt das Gemüse deiner Wahl dazu: Brokkoli, Pak Choi oder was du da hast. Kurz und knackig anbraten, höchstens eine Minute, die Farbe soll schön frisch bleiben und das Gemüse bleibt bissfest.
Nudeln und Soßen reinholen
Jetzt werden die vorbereiteten Reisnudeln dazugemischt. Frische Nudeln kannst du direkt nehmen, getrocknete sollten vorher 15 Minuten in heißem Wasser ziehen und gut abgießen. Die Soßen am besten an den Rand vom Wok laufen lassen, so karamellisieren sie direkt an der heißen Pfanne und geben noch mehr Geschmack ab, bevor sie zu den Nudeln wandern. Erst vegane Fischsauce, dann Sojasauce, dunkle Sojasauce (falls du magst), vegane Austernsauce und zum Schluss Agavendicksaft hinein. Alles zügig durchwerfen, damit die Nudeln von allen Seiten schön würzig werden.
Finish & perfekte Konsistenz
Schau dir zum Schluss die Nudeln genau an. Sind sie noch zu fest, gib Esslöffelweise Wasser dazu und rühr um. Klebt alles zusammen, hilft ein Schluck mehr Öl. Keine Panik, falls frische Nudeln ein bisschen zerfallen – sie nehmen so noch mehr Geschmack auf. Herd aus, sofort Basilikumblätter drüber und einmal schnell alles mischen, damit die Kräuter noch duften, aber nicht zusammenfallen.

Der Geschmackskick
Das Besondere an diesen Nudeln? Das Gleichgewicht aus scharf, salzig, leicht süß und ein Spritzer Limette, wenn sie auf dem Teller sind. Genauso balanciert, dass man versteht, warum sie „betrunken“ heißen – denn die verschieden kräftigen Aromen machen fast schwindelig vor Glück.
Bei uns zu Hause ist das unser Wochenendklassiker, wenn keiner Lust auf Lieferdienst hat. In kaum mehr Zeit steht was Frischeres mit viel mehr Pfiff auf dem Tisch. Mein Lieblingsmensch fand die Schärfe erst zu viel, aber inzwischen ist Chili drin Pflicht, weil er sich langsam rangetastet hat und jede Portion nach seinem Geschmack anpassen kann.
Ich vergesse nie, wie mich der Duft dieser Nudeln bei meinem ersten Versuch sofort zurück nach Bangkok katapultiert hat. Solche Nudeln bringen Fernweh und Wohlfühlstimmung zugleich an jedem normalen Abend. Mir ist das Gericht richtig ans Herz gewachsen – es bringt Abenteuer und Gemütlichkeit auf den gleichen Löffel.
Häufig gestellte Fragen
- → Wie kann man den Schärfegrad verringern?
- Verwenden Sie weniger oder mildere Chilis. Etwas Zucker oder Agavendicksaft hilft ebenfalls, die Schärfe auszugleichen.
- → Welche Alternativen gibt es zu Reisnudeln?
- Sie können Weizennudeln, Sojanudeln oder sogar Zucchininudeln für eine leichtere Variante verwenden.
- → Wie kann man Tofu ersetzen?
- Tempeh, Portobello-Pilze oder Kichererbsen sind tolle Alternativen für abwechslungsreiche Proteinquellen.
- → Kann man das Gericht im Voraus zubereiten?
- Es ist besser, es frisch zuzubereiten, um die Nudeln und das Gemüse knackig zu halten. Die Zutaten können aber vorab vorbereitet werden.
- → Welche Gemüse passen dazu?
- Pak Choi, Brokkoli, Paprika, Karotten oder Pilze sind tolle Möglichkeiten, um Abwechslung in das Gericht zu bringen.