
Diese klassische österreichische Torte hat Schichten aus Mohn, Nüssen und Äpfeln, oben drauf gibt's dick eingekochtes Pflaumenmus und ein hübsches Teiggitter. Am Ende entsteht ein richtiges Geschmackserlebnis, das dich bei jedem Bissen überrascht.
Ich habe diesen Kuchen vor Jahren mal in Österreich entdeckt und inzwischen perfektioniert. Jedes Mal erinnert er meine Familie sofort wieder an unsere schönsten Ferien in den Alpen.
Zutaten
- Für den Mürbeteig
- 500g Weizenmehl: sorgt für einen festen und knusprigen Boden
- 200g Puderzucker: gibt eine feine Süße und macht den Teig ganz zart
- 230g kalte Butter: für schöne blättrige Konsistenz
- 2 große Eier: verbinden die Zutaten optimal
- 1 EL Vanillezucker: bringt angenehmen Vanilleduft rein
- Abgeriebene Schale ½ Zitrone: macht’s frisch und ein bisschen spritzig
- Prise Salz sorgt für Ausgewogenheit
- Für die Apfelfüllung
- 1kg säuerliche Äpfel, z. B. Boskoop: bleiben beim Backen schön bissfest
- 60g Zucker: bringt natürliche Süße in die Äpfel
- 1 EL Vanillezucker: für feines Aroma
- 50g Rosinen: machen die Füllung saftig und abwechslungsreich
- 1/8 TL Zimt gemahlen: gibt ein warmes Aroma
- 1 EL brauner Rum: hebt den Geschmack der Früchte
- Für die Nussmischung
- 30g Zucker: bringt die nötige Süße
- 1 EL milden Honig: sorgt für milde Blumigkeit
- 60ml Milch oder Apfelsaft: macht die Masse geschmeidig
- 150g gemahlene Walnüsse: geben kräftiges Aroma und Biss
- 1 EL brauner Rum: harmoniert super mit den Nüssen
- Für die Mohnschicht
- 30g Zucker: mild gegen den Mohn
- 1 EL milder Honig: natürliche Süße
- 60ml Milch oder Apfelsaft: sorgt für die richtige Konsistenz
- 150g gemahlener Mohn: bringt diesen typischen Geschmack und das besondere Mundgefühl
- 1 EL Vanillezucker: Extra-Aroma
- Abgeriebene Schale einer Zitrone – macht die ganze Lage frisch
- 1 EL brauner Rum: gibt einen Hauch Tiefe
- Für die Pflaumen-Oberschicht
- 6 EL Powidl: superdickes, ungesüßtes Pflaumenmus (bei uns gut erhältlich)
- Zum Bestreichen
- 1 großes Ei (Zimmertemperatur) für Glanz
- 1 EL Wasser zum Verdünnen
- Puderzucker on top zum Bestäuben
Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Apfelfüllung vorbereiten:
- Die Äpfel schälen, entkernen und in dünne Scheiben schneiden. Dann direkt mit Zucker, Vanillezucker, Rosinen, Zimt und Rum vermischen. Während du den Rest machst, durchziehen lassen, damit sie Saft ziehen und die Aromen ins Obst gehen.
- Nussmasse vorbereiten:
- Milch, Zucker und Honig vorsichtig erhitzen, bis sich alles aufgelöst hat. Vom Herd nehmen, Nüsse und Rum unterrühren. Die Mischung sollte dick, aber streichbar sein. Komplett abkühlen lassen.
- Mohnschicht herstellen:
- Milch, Zucker und Honig kurz aufkochen, dann Mohn, Vanillezucker, Zitronenschale und Rum einrühren. Mohnfüllung komplett abkühlen lassen, damit sie schön fest wird.
- Teig machen und alles zusammensetzen:
- Backofen auf 190°C (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Zwei Drittel des Teigs gleichmäßig in eine 20-23cm Springform drücken, dabei Boden und Rand bedecken. Den Rand mit Alufolie fixieren, damit nichts verrutscht.
- Anbacken und schichten:
- Boden etwa 15 Minuten im Ofen vorbacken, bis er leicht Farbe kriegt. Den übrigen Teig in Streifen à ca. 1,3cm schneiden für das Gitter oben. Unten kommt die Mohnschicht, darauf die Nussmasse, dann die Apfelfüllung samt Saft, oben drauf das Powidl verteilen.
- Gitter und Backen:
- Teigstreifen gitterförmig auflegen. Mit verquirltem Ei und Wasser bestreichen. Noch mal etwa 50 Minuten mittig backen – der Teig sollte goldgelb werden und alles leicht blubbern.
- Aus dem Ofen holen und abkühlen lassen:
- Komplett auf einem Gitter auskühlen lassen, am besten über Nacht. Dann setzt sich alles gut und die Aromen entfalten sich richtig. Aus der Form nehmen, ggf. mit einem scharfen Messer nachhelfen. Vor dem Servieren ordentlich Puderzucker drüber geben – das sieht super aus.
Ich hab eigentlich immer Powidl im Vorrat – für genau diesen Kuchen. Als ich den das erste Mal bei meiner Oma gegessen hab, war ich begeistert, wie abwechslungsreich die Schichten schmecken. Seitdem backen wir ihn zu besonderen Anlässen in unserer Familie fast immer.
Aufbewahrung und Vorbereitung
Die Fächertorte bleibt bei Zimmertemperatur in einer luftdichten Dose locker zwei Tage frisch. Im Kühlschrank hält sie sich bis zu fünf Tage. Vor dem Servieren ein bisschen Zeit geben, damit sie Zimmertemperatur erreicht – so schmeckt sie am besten.
Alle Füllungen lassen sich schon einen Tag vorher machen und dann im Kühlschrank parken. Den Mürbeteig kannst du sogar bis zu drei Tage vorher fertig machen oder für einen Monat einfrieren. Am Backtag ist dann alles superschnell zusammengesetzt.
Austausch & Alternativen
Kein Powidl gefunden? Mixe entsteinte Trockenpflaumen mit wenig Wasser zu richtig dicker Paste. Kurz einkochen für ein kräftiges, kompaktes Fruchtmus.
Willst du ohne Alkohol backen, nimm einfach Apfelsaftkonzentrat oder einen Schuss Vanilleextrakt. Schmeckt auch lecker und passt für alle.
Mohn kannst du gegen gemahlene Chiasamen oder mehr Nüsse tauschen – das gibt eine andere Note, aber wenn's irgendwie geht, probiere unbedingt frischen Mohn aus dem Zentraleuropa-Regal!
Herkunft und Brauchtum
Die Fächertorte kommt aus Österreich und steckt voller Backtradition. Der Name passt bestens, weil man beim Anschneiden die schönen „Fächer“ an den Schichten sieht. Je nach Region wird beim Belag variiert, aber Mohn, Nüsse und Obst sind typisch für Mitteleuropa.
Früher gab’s sie meist zu Feiertagen und Festen. Zutaten wie Nüsse und Mohn galten mal als Luxus, dieser Kuchen war also oft etwas ganz Besonderes.

Tipps vom Profi
Damit der Teig schön mürbe wird, alles schnell und mit kühlen Händen verarbeiten. Wenn er zu weich wird, einfach kurz ins Eisfach legen.
Nutze einen Sparschäler für extrem dünne Apfelscheiben. Dann garen sie gleichmäßig und verbinden sich toll mit den anderen Lagen.
Vor dem Schneiden komplett auskühlen lassen. Dann klappt’s mit sauberen Stücken und alle Schichten kommen toll raus. Mit einem heißen, Zwischendurch abgewischten Messer wird jeder Anschnitt perfekt.
Häufig gestellte Fragen
- → Welche Apfelsorten passen gut zur Fächertorte?
Säuerlich-süße Sorten wie Granny Smith, Boskoop oder Braeburn sind optimal. Falls möglich, wählen Sie lokale Varianten wie 'Strudler' aus Österreich.
- → Wie gelingt ein perfekter Mürbeteig?
Vermengen Sie Mehl, Zucker und Butter mit den Händen, bis die Masse krümelig ist. Dann Eier zugeben und den Teig vor der Verwendung kühlstellen.
- → Was kann man für schwer erhältliches Powidl nutzen?
Mischen Sie Trockenpflaumen mit etwas Wasser, um eine dicke Paste herzustellen. Das ist eine passable Alternative zu originalem Powidl.
- → Wie bewahrt man Mohn vor dem Ranzigwerden?
Kaufen Sie Mohn in Fachgeschäften für mitteleuropäische oder osteuropäische Lebensmittel und prüfen Sie vor dem Kauf stets die Frische.
- → Kann man die Fächertorte auch parve zubereiten?
Ja, ersetzen Sie Butter im Mürbeteig durch Pflanzenöl (z. B. Rapsöl). Milch in den Füllungen kann durch Apfelsaft ausgetauscht werden.