Zarte Kartoffeln im Salat

Mit ihrer pfeffrigen Zitronennote hebt diese lauwarme Kartoffelsalat-Variante ein altbekanntes Beilagen-Gemüse auf ein völlig neues Level. Kleine Drillinge oder festkochende Kartoffeln werden erst zerdrückt, dann gebacken, bis sie super kross sind und innen weich bleiben. Dazu gesellen sich gebräunte, süßliche Mini-Rosenkohl-Hälften und knackig-grüner Grünkohl. Alles wird umhüllt von einem kräftigen Dressing, das mit schwarzem und weißem Pfeffer und viel Zitrone einen richtig coolen Kontrast zwischen würzig und frisch setzt. Definitiv mehr als nur ein Beilagen-Salat!

Ich hab das mal abends für Freunde gemacht – und ausgerechnet die, die Rosenkohl so gar nicht mochten, waren am Ende voll dabei. Das liegt am Ofen-Karamell und dieser besonderen Sauce. Mein Tipp: Wirklich richtig viel frischen Pfeffer nehmen, nie das alte Zeug aus der Dose. Der Unterschied ist wie zwischen frischem Kaffee und altem Filterstaub.

Wichtige Zutaten

• Kleine Kartoffeln – Am besten festkochende Sorten wie Drillinge, Linda oder Charlotte. Die dünne Schale und das kompakte Fleisch sind perfekt zum Andrücken und Backen. Die dicken, mehligkochenden zerfallen zu stark
• Rosenkohl – Möglichst klein und frisch, schöne intensive Farbe. Dünn schneiden, dann werden sie im Ofen richtig schön gebräunt und weich
• Grünkohl – Dunkles, sattes Grün und knackige Blätter sind wichtig. In Streifen schneiden und kurz mitrösten, dann ist er zart, nicht hart
• Avocadoöl – Hält hohe Temperaturen gut aus, verbrennt nicht und schmeckt mild-sämig, gleicht die Zitrone im Dressing toll aus
• Pfeffermix – Die Mischung aus schwarzem Pfeffer (richtig kräftig) und weißem Pfeffer (etwas feiner und mild) gibt dem Ganzen mehr Aroma-Tiefe

Bei mir auf der Arbeitsplatte steht immer eine Pfeffermühle. Seitdem ich kristallisiert habe, was frischer Pfeffer ausmacht, gibt's kein Zurück mehr. Das Aroma ist wie bei frisch gemahlenem Kaffee – ein ganz anderes Level!

Ausführliche Anleitung

Ofen klar machen und Kartoffeln vorkochen

Den Ofen schon mal auf richtig heiße 220°C bringen, sonst wird nix knusprig. Zwei Backbleche mit Backpapier auslegen, damit später nichts anklebt, ist echt wichtig beim Andrücken. In einem großen Topf reichlich Wasser mit viel Salz aufkochen – ruhig richtig salzen, das würzt die Kartoffeln von innen. Die Kartoffeln vorsichtig reinschütten und etwa 10 Minuten kochen lassen. Sie sollen beim Einstechen gut nachgeben, aber nicht auseinanderfallen – das ist wichtig, sonst werden sie später matschig statt knusprig.

Kartoffeln zerdrücken und anrösten

Kartoffeln gut abgießen, verteilt aufs eine Blech legen. Jetzt mit einem Glasboden oder einer stabilen Gabel vorsichtig jede Kartoffel auf ca. 1,5 cm Dicke zusammendrücken. Die wilden Ränder werden am knusprigsten. Ordentlich Avocadoöl drüberträufeln, alles wenden, damit jede Seite was abbekommt. Dann Meer- oder grobes Salz und frisch gemahlenen schwarzen Pfeffer richtig ausgiebig draufstreuen. Jetzt für 20 Minuten ab in den Ofen, bis die ersten goldbraunen Stellen entstehen.

Gemüse vorbereiten und rösten

Während die Kartoffeln im Ofen sind, schneidest du die Enden der Rosenkohlköpfe ab, entfernst unschöne Blätter und hobelst sie in feine Streifen. Die packst du aufs zweite Blech, dazu kommt eine fein gerebelte Schalotte. Mit Avocadoöl beträufeln, würzen (Salz und Pfeffer) und dann mit den Händen alles durchmischen. Nicht zu eng legen, esst sorgt für Röstaroma statt gedämpftem Brei. Für etwa 15 Minuten in den Ofen, die Ränder dürfen ruhig Farbe kriegen.

Grünkohl einarbeiten – alles fertig backen

Nach dem ersten Backdurchgang die Kartoffeln vorsichtig wenden, sollte schon goldig sein. Noch mal für 10–15 Minuten wieder in den Ofen, damit alles schön kross wird. Inzwischen nimmst du das Rosenkohl-Blech nach 15 Minuten kurz raus, verteilst darauf den gewaschenen, gut getrockneten und entstrunkten Grünkohl, fein geschnitten. Einmal alles locker durchmengen und nochmal für 5 Minuten zurück in die Hitze – reicht, damit der Grünkohl gerade weich, aber noch frisch aussieht.

Dein Power-Dressing anrühren

Jetzt kommt das, was alles liegen: In ein Schraubglas kommen fein geriebener Knoblauch (Microplane oder feine Reibe), Weißweinessig, beide Pfeffersorten, Chili-Flocken für extra Bums, Dijon-Senf (das verbindet alles schön), frisch geriebener Zitronenschale plus Saft, dann Meersalz und ein Hauch Ahornsirup als Gegenspieler zur Säure. Dann gutes Olivenöl zugeben. Deckel drauf und schütteln – kräftig! Die Sauce sollte sämig und gut vermischt sein. Jetzt abschmecken – magst du’s saurer, süßer, salziger? Dann nachregeln.

Salat mischen, solange alles warm ist

Die goldigen Kartoffeln in eine große Schale geben. Rosenkohl und Grünkohl direkt aus dem Ofen dazu, schön warm. Jetzt Edamame (hierzulande oft TK oder aus dem Kühlregal beim Asiasupermarkt) – kurz abgekocht oder aufgetaut – für Biss und Frische unterheben. Dann viel Schnittlauch, fein geschnitten, komplett drauf verteilen. Ein Drittel vom Dressing drübergießen, solange alles noch warm ist, so saugt es die Aromen richtig auf. Vorsichtig vermengen – nicht matschen!

Anrichten wie ein Profi

Alles auf tiefe Teller oder in große Schüsseln verteilen. Den Rest vom Dressing mit auf den Tisch stellen, damit jeder selbst nachlegen kann. Noch mehr Schnittlauch drüber und wer mag, frisch gemahlenen Pfeffer. Egal ob heiß oder als lauwarmer Snack – eignet sich perfekt auch fürs Buffet oder entspanntes Essen mit Gästen.

Pinnen

Balance aus Crunch und Würze

Der Trick ist, die Kontraste zu feiern: Außen gebackene Kartoffeln, leicht krosse Rosenkohl-Streifen, weicher Grünkohl und dann die Edamame als Ergänzung machen richtig Spaß beim Kauen. Geschmacklich hebt das pfeffrige Zitronen-Dressing alles nochmal – erdig, frisch, würzig und ein bisschen scharf. Ein Gericht, das schichtweise neue Aromen auspackt.

Mein Opa hat Kohl jeglicher Art immer gemieden, aber dieser Mix hat ihn beim großen Familienessen dann irgendwann doch überzeugt. Die Röstaromen und das satte Dressing machen einfach den Unterschied. Bewährter Beweis: Mit der richtigen Technik werden sogar schwierige Gemüse geliebt!

Mittlerweile kennt jeder aus meinem Freundeskreis diesen Kartoffelsalat – ich mach ihn immer, wenn’s unkompliziert was Besonderes sein soll. Passt super als Hauptgang für Veganer, aber auch mit etwas Gegrilltem daneben, falls Fleischesser mit am Tisch sind. Für mich bleibt das Besondere: Aus einfachen Zutaten wird ein Gericht, das jeden Tisch begeistert und alle überrascht.

Häufig gestellte Fragen

→ Wie werden Kartoffeln extra knusprig?

Drücken Sie die Kartoffeln leicht an und heizen Sie den Ofen ordentlich vor. Öl und Salz nicht sparen, bevor es in den Ofen geht.

→ Kann man die Zutaten vorab vorbereiten?

Klar, einfach die einzelnen Komponenten getrennt aufbewahren. Direkt vor dem Servieren alles frisch zusammenfügen.

→ Wie wird der Salat proteinreicher?

Fügen Sie gebratenen Tofu, knusprige Kichererbsen oder Tempeh hinzu, um den Eiweißgehalt zu steigern.

→ Welche Alternativen gibt's zu Rosenkohl?

Brokkoli, grüne Bohnen oder gerösteter Blumenkohl passen auch toll dazu.

→ Wie lange bleibt der Salat frisch?

Im Kühlschrank bis zu zwei Tage haltbar. Vor dem Servieren leicht erwärmen oder einfach kalt genießen.