
Kartoffelsalat mal ganz anders – in dieser Variante treffen warme Aromen aus dem Nahen Osten auf die gewohnten Lieblingszutaten. Durch Sumach, dieses feinsäuerliche Rubingewürz, wird aus dem deutschen Klassiker sofort etwas Besonderes. Weiche Kartoffeln, knackiger roter Zwiebel, salzige Kapern und Oliven – dazu noch getrocknete Tomaten für ein bisschen Süße. In diesem Mix stimmt echt alles.
Letztes Wochenende beim Grillen war’s DER Hit: Sogar die Leute, die bei Beilagen sonst immer passen, wollten das unbedingt nachmachen. Mein Trick? Die Mischung aus dem Säuerlichen vom Sumach und dem Satten der Kartoffeln – schon der erste Bissen macht süchtig.
Wichtige Zutaten
- Kartoffeln – Am besten festkochende Sorten wie Drillinge oder rote Kartoffeln wählen, die bleiben auch nach dem Garen schön in Form. Mehlige Typen zerfallen und werden matschig, lass die lieber weg
- Sumach – Das tiefrote Pulver bringt eine frische Säure ins Spiel. Gibt’s mal keinen? Alternativ geht auch etwas Zitronenschale plus ein Hauch Paprikapulver, aber das Aroma von echtem Sumach macht den Unterschied
- Rote Zwiebel – Eine mittlere reicht. Dünn aufschneiden, so mildert sie das Süße der Kartoffeln gekonnt ab. Wenn dir rohe Zwiebeln zu scharf sind, spül sie einmal kurz mit kaltem Wasser ab
- Getrocknete Tomaten – Die in Öl sind besonders weich und bringen extra Tiefe. Sie machen den ganzen Salat schön rund im Geschmack und sorgen für dezentes Umami
- Kapern – Diese kleinen Powerpakete peppen jede Portion ordentlich auf. Wenn sie sehr salzig sind, einfach kurz abbrausen
Sumach habe ich irgendwann in einer Berliner Feinkost entdeckt und war sofort begeistert. Es hebt jedes Gericht, ähnlich wie Zitrone, aber bleibt dabei angenehm mild. Mein Must-have seitdem für Dips und Salate!
Einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung
Kartoffeln vorbereiten und kochen
Kartoffeln erstmal gründlich unter Wasser säubern. Erstmal bleibt die Schale dran, das schützt sie und sorgt dafür, dass sie nicht auslaugen. In einen großen Topf geben, gut salzen und mit kaltem Wasser auffüllen. Hitze aufdrehen, zum Kochen bringen, dann runterdrehen. In 20 Minuten sind sie meist gar, einfach mit einem Messer testen – sie sollen weich sein, aber noch nicht zerfallen. Aufpassen, dass sie nicht zu sehr kochen, sonst werden sie matschig statt schön bissfest.
Abkühlen lassen und schneiden
Kartoffeln abgießen und kurz stehen lassen, so 10 Minuten. Heiß aufnehmen sie zu viel von der Marinade – lass sie erst lauwarm werden. Wenn du willst, kannst du jetzt die Schale abziehen, geht meist ganz leicht. Schneide die Knollen in ungefähr 2 cm große Stücke. Wer es rustikaler mag, viertelt sie nur locker.
Alles andere schnibbeln
In der Zeit kannst du dich ums restliche Gemüse kümmern: Rote Zwiebel hauchdünn in Halbringe schneiden. Schwarze Oliven kurz hacken, damit sie später nicht zu klobig sind. Cornichons in kleine Stückchen zerteilen für extra Biss. Petersilie erst ganz zum Schluss hacken, damit sie frisch bleibt. Die getrockneten Tomaten am besten in feine Streifen schneiden und das Öl ein wenig mit Küchenpapier abtupfen.
Zutaten zusammenwerfen
Nimm eine große Schüssel und gib zuerst die noch lauwarmen Kartoffeln hinein – die saugen die würzige Marinade besser auf. Jetzt alles andere dazu: Zwiebel, Kapern, Oliven, Cornichons, Tomaten und Petersilie. Die Reihenfolge ist wirklich egal, Hauptsache am Ende ist alles gleichmäßig verteilt. Dann kommt ein Schwung Olivenöl darüber, danach etwas Balsamico. Abschließend ordentlich Sumach über das Ganze streuen und mit etwas Chili-Flocken und Salz abschmecken.
Letzte Mischung und ziehen lassen
Jetzt nur noch alles vorsichtig mit Löffel oder per Hand vermengen – lieber heben als wild rühren, sonst zerdrückst du die Kartoffeln. Probier mal, ob noch was fehlt: Vielleicht noch etwas Sumach, Salz oder mehr Schärfe? Am besten lässt du die Mischung jetzt locker 30 Minuten stehen, dann entfalten sich die Aromen richtig gut.

Der Trick: Stimmige Mischung
Das Beste an diesem Salat: Hier passt einfach alles. Die Kartoffel ist die Grundlage, und dann kommen typische Mittelmeerzutaten dazu. Sumach und Balsamico bringen Frische, Kapern und Oliven ein bisschen Salz, Zwiebeln und Chili leichten Kick, und Petersilie macht alles herrlich grün. Was wie ein Beilagenteller startet, wird auf einmal zum Star.
So kannst du easy variieren
Die Idee stammt zwar aus dem Nahen Osten, aber der Aufbau bleibt wie beim deutschen Kartoffelsalat. Im Libanon kommt manchmal noch cremiger Joghurt dazu, in der Türkei eher frische Minze statt Petersilie. Dreh das Rezept einfach so, wie du magst – alles, was in die Richtung geht, passt.
Seit mir mein Onkel, großer Fan der libanesischen Küche, Sumach gezeigt hat, ist es für mich nicht mehr wegzudenken. Der Farbknaller und dieses leichte Prickeln landen mittlerweile auch auf Rührei, Hummus – und vor allem hier auf dem Kartoffelsalat.
Unterschätze diesen Salat nicht: Er wird regelmäßig zu meinem Joker bei Mitbringpartys. Kaum Aufwand, aber immer ein neuer Wow-Effekt. Ich mache ihn deshalb gern am Tag vorher – am nächsten Tag explodiert das Aroma erst richtig. Wer bis dahin keine Lust auf orientalische Gewürze hatte, wird spätestens hier überzeugt.
Häufig gestellte Fragen
- → Welche Kartoffeln sind am besten?
- Yukon Gold oder rote Kartoffeln sind ideal, da sie beim Kochen fest bleiben und lecker schmecken.
- → Wie hält sich der Salat frisch?
- Bewahren Sie ihn in einem luftdichten Behälter im Kühlschrank für 1-2 Tage auf. Die Aromen werden noch intensiver.
- → Kann man Sumac ersetzen?
- Wenn kein Sumac verfügbar ist, verwenden Sie etwas Zitronenschale oder Oregano für eine ähnliche Säure.
- → Wie kann man den Salat proteinreicher machen?
- Fügen Sie Kichererbsen, zerbröselten Tofu oder Ziegenkäse hinzu, um mehr Proteine zu erhalten.
- → Kann der Salat kalt serviert werden?
- Ja, er schmeckt kalt oder bei Zimmertemperatur hervorragend und ist ideal für Picknicks und Buffets.