
Eiskalte Donut-Sticks haben für mich die perfekte Mischung aus schicker Bäckerei und heimeliger Schlemmerei. Diese langgezogenen Leckerbissen mit ihrem herrlich soften, federleichten Biss unter einer knackigen Zuckerschicht erinnern mich an gemütliche Wochenendmorgen mit heißem Kaffee. Anders als die üblichen runden Donuts stechen sie durch ihre Form sofort ins Auge – neugierige Blicke sind hier garantiert, noch bevor man probiert hat.
Bei einem Sonntagsbrunch letztes Mal waren die Sticks schneller weg als ich schauen konnte. Sogar mein Freund, der Bäcker und sonst selten so voll Lob, meinte er hätte noch nie so leichte Donuts gegessen. Das liegt an der Kombi Buttermilch und Schmand – macht herrlich zart und sorgt für extra Aroma.
Unverzichtbare Zutaten
- Backmehl – Hat weniger Gluten, sorgt also für ordentlich fluffigen Teig. Mit normalem Weizenmehl werden die Sticks leider zu fest
- Buttermilch – Bringt angenehme Frische und macht das Gebäck besonders zart. Gibt’s keine? Einfach Milch mit bisschen Zitronensaft ansäuern
- Schmand – Macht die Masse richtig schön cremig und rundet mit leichter Milchnote ab. Am besten den mit vollem Fett nehmen
- Muskatnuss – Frisch gerieben gibt’s warmes, würziges Aroma und macht geschmacklich echt was her
Die Temperatur deiner Zutaten ist entscheidend. Als ich das erste Mal alles direkt kalt aus dem Kühlschrank genommen habe, war das Innere am Ende nicht so locker. Seitdem hole ich Butter, Ei, Schmand und Buttermilch mindestens eine Stunde vorher aus dem Kühlschrank heraus.
Schritt-für-Schritt-Anleitung
Vorbereitung
Richte erstmal alles her, bevor es losgeht: Zwei Bleche, eins mit doppeltem Küchenpapier für die frischen Sticks zum Abtropfen, eins mit Gitter für nach dem Glasieren. So hast du alles griffbereit, der Ablauf geht beim Frittieren nämlich zackig. Ein gutes Bratthermometer ist superwichtig, damit das Öl die richtige Temperatur hält.
Teig mischen
Siebe in einer großen Rührschüssel Backmehl, Backpulver, Salz und Muskat gut durch. So wird alles klümpchenfrei und luftig – sehr wichtig später! In der Knetmaschine mit Flachrührer jetzt Butter und Zucker cremig schlagen (mittlere Geschwindigkeit, etwa 3 Minuten), zwischendurch am Rand entlang kratzen. Ei dazu, rühren bis es ganz vermischt ist, dann Schmand reingeben. Auf niedriger Stufe abwechselnd die Mehlmischung und Buttermilch in mehreren Teilen hinzuschütten, dabei und mit Mehl starten und enden (dreimal Mehl, zweimal Buttermilch). Nicht zu lange rühren – sonst werden die Sticks zäh statt locker.
Sticks formen
Den Teig großzügig auf einer bemehlten Fläche stürzen – er ist etwas klebrig, das passt so. Oben leicht bemehlen und mit gut bemehlten Händen vier- bis fünfmal sanft einschlagen wie bei Blätterteig, dadurch entstehen feine Schichten für mehr Luftigkeit. Dann mit einem bemehlten Nudelholz vorsichtig zu einem Rechteck von ca. 20 x 30 cm und etwa 1,5 cm dick ausrollen. Mit Lineal und scharfem Messer oder Pizzaroller zwölf möglichst gleich große Sticks zuschneiden. In jeden Stick einen schmalen Schnitt längs in die Mitte machen (nicht durchschneiden), so kriegt er beim Frittieren die typische Form.
Glasur anrühren
Während das Öl heiß wird, die Glasur vorbereiten: In einer breiten, flachen Schale gesiebten Puderzucker mit Glukosesirup (macht die Glasur schön glänzend), Vanille und einer Prise Salz mischen. Nach und nach Milch zugeben (erstmal 60 ml) und glattrühren, bis eine dickflüssige Glasur entsteht, die langsam vom Löffel fließt. Konsistenz zu dünn? Noch Puderzucker rein, zu dick? Noch n Schluck Milch dazu. Abdecken, damit keine Kruste entsteht, bis die Sticks fertig frittiert sind.
Frittieren
Erhitze Rapsöl im Topf auf exakt 190°C. Zu kühl – die Donuts saugen sich voll Fett, zu heiß – außen schwarz, innen roh. Lieber jeweils zwei oder drei Sticks auf einmal ins Öl gleiten lassen, sonst kühlt es zu sehr ab. Nach ca. zwei Minuten goldbraun frittieren, dabei einmal wenden. Flott rausnehmen, auf das Küchenpapier ablegen, damit das übrige Fett abtropft. Dann kurz abkühlen lassen, damit du die Sticks noch warm glasieren kannst – so ein, zwei Minuten lang.

Glasieren & Anrichten
Die warmen Sticks am besten am Ende anfassen und kopfüber in die Glasur eintauchen, von allen Seiten mit Zuckerguss umhüllen. Kurz abtropfen lassen und auf dem Gitter auslegen. Der Überzug wird beim Abkühlen leicht fest und gibt beim Reinbeißen richtig schön nach. Noch warm schmecken sie am allerbesten! Sollten sie länger warten, locker mit einem sauberen Küchentuch abdecken, damit sie nicht austrocknen.
In einer alten Konditorei in Wien habe ich mal eine ähnliche Variante gefunden. Was mich fasziniert hat: Mit ein bisschen Liebe zum Detail wird aus etwas Einfachem ein echtes Geschmackserlebnis. Der Bäcker dort meinte, das Geheimnis ist, den Teig zwischen dem Falten ruhen zu lassen. Seitdem gönn’ ich dem Teig auch kleine Pausen – das Ergebnis schmeckt man!
Mein Fazit
Donut-Sticks mit Glasur – für mich purer Back-Genuss! Einfach gemacht, aber absolut besonders im Geschmack. Kaum reinbeißen und schon dieser Kontrast: außen süß-knackig, innen allerschönst soft. So wird aus einem normalen Tag ein kleiner Glücksmoment – weil das Beste im Leben eben oft das Einfachste ist, mit Liebe gebacken und gerne geteilt.
Häufig gestellte Fragen
- → Welche Frittiertemperatur ist perfekt?
- Halten Sie 190 °C ein, damit die Stäbchen außen goldbraun und innen fluffig werden.
- → Wie bekommt man die Glasur genau richtig?
- Rühren Sie Milch langsam in den Puderzucker ein, bis die Glasur glatt ist und die Stäbchen perfekt überzieht.
- → Kann man sie im Voraus zubereiten?
- Der Teig kann vorbereitet und im Kühlschrank gelagert werden. Vor der Weiterverarbeitung auf Zimmertemperatur bringen.
- → Wie bewahrt man sie auf?
- Am besten sofort servieren, aber für ein paar Stunden trocken und bei Raumtemperatur lagern.
- → Kann man den Geschmack der Glasur variieren?
- Natürlich! Probieren Sie Aromen wie Ahornsirup, Schokolade oder fügen Sie Gewürze hinzu, um es individuell zu gestalten.