
Diesen russischen Napoleon-Kuchen mit Blätterteig gönn ich mir immer zu besonderen Momenten. Er schmeckt total echt und kommt bei meinen Freunden richtig gut an.
Meine Oma hat den Kuchen immer für unsere Familienfeiern gemacht. Nach einigen Versuchen und Änderungen hab ich es endlich hingekriegt, diese Leckerei nachzubauen. Voller schöner Kindheitserinnerungen.
Zutaten
- Für den schnellen Blätterteig
- Kühler Butter (ungesalzen): Damit werden die herrlich blättrigen Lagen geschaffen.
- Eier: Geben Halt und machen den Teig lecker saftig.
- Kühles Wasser: Sorgt dafür, dass die Butterstücke nicht schmelzen.
- Gesiebtes Mehl: Macht alles fluffig und locker.
- Wodka oder Doppelkorn: Hilft, dass der Teig schön mürbe wird, und verhindert, dass er zu elastisch wird.
- Weißweinessig: Sorgt für einen noch besseren Blättereffekt.
- Salz: Macht die Aromen kräftiger.
- Für die Eiercreme
- Eigelb: Cremig und voll das Muss für die Konsistenz.
- Vollmilch: Gibt den besten Geschmack und schmiegt sich schön an.
- Feiner Zucker: Die Süße passt dann richtig ausgewogen.
- Vanilleextrakt: Bringt ordentlich Duft und Tiefe rein.
- Gesiebtes Mehl: Macht die Creme stabil, ohne Klümpchen.
- Butter (ungesalzen): Für das letzte bisschen Glanz und Geschmack.
Einfache Anleitung Schritt für Schritt
- Schnellen Blätterteig zubereiten
- Flüssiges mixen: Schlag die Eier mit Salz, dann gießt du Wasser, Essig und Alkohol dazu. Alles fix verrühren und beiseite stellen.
- Mehl und Butter verbinden: Mehl mit kalter Butter in der Küchenmaschine kurz vermixen, bis kleine Stückchen ähnlich wie Erbsen entstehen. Dann bekommst du die typischen Buttertaschen.
- Jetzt das Flüssige dazu: Gieß das Eiergemisch langsam in den Mehl-Butter-Mix. Kurz mixen, bis der Teig zusammenhält, aber noch nicht komplett durchgeknetet ist.
- Teig zusammensetzen: Kipp alles auf die Arbeitsfläche und drück den Teig sanft zusammen. Nur so wenig wie möglich bearbeiten, damit die Butterstücke nicht komplett vermischen. Das ist wichtig für schöne Schichten.
- Aufteilen und kühlen: Teil den Teig in vier gleich große Stücke, drück sie flach, pack sie in Frischhaltefolie und ab in den Kühlschrank für mindestens 1–2 Stunden. Dann kann das Mehl die Flüssigkeit aufsaugen und die Butter bleibt fest.
- Eiercreme mixen
- Erster Mix: Eigelb und Zucker schaumig schlagen, dann einen Schluck Milch zufügen und das Mehl einmischen, bis alles glatt ist, ohne Klümpchen.
- Milch erhitzen: Den Rest Milch in einem Topf sanft aufheizen, dabei rühren, damit nix anbrennt. Nach und nach zur Eigelbmasse kippen, dabei ständig rühren.
- Cremig kochen: Alles zusammen bei mittlerer Hitze zum Kochen bringen. Ständig rühren, bis die Creme dick wird und nach ca. 2–3 Minuten keine Mehlnote mehr bleibt.
- Abschmecken: Vanille und Butter einrühren, solange mixen, bis die Butter richtig geschmolzen und ganz verteilt ist.
- Abkühlen lassen: Creme auf ein flaches Tablett geben, mit Folie direkt auf der Oberfläche abdecken – so gibt's keine Haut – und ganz auskühlen lassen.
- Blätterteigschichten backen
- Vorbereitung: Ofen auf 200°C aufheizen, ein Backblech umdrehen und mit einem feuchten Tuch sichern.
- Ausrollen: Immer ein Teigstück nehmen, nochmals halbieren, dann beide Hälften ganz dünn direkt auf dem Blech ausrollen (etwa 32 cm Durchmesser).
- Backen: Mit einer Gabel Löcher in den Teig stechen, damit er nicht ungleichmäßig aufgeht, und dann 5–7 Minuten backen, bis hellgolden. Immer ein Auge drauf haben.
- Zuschneiden: Nach dem Backen direkt mit einer 28-cm-Schablone den perfekten Kreis ausstechen. Die Teigreste aufheben für Deko später.
- Wiederholen: Mit restlichem Teig genauso verfahren, so dass du am Ende 8 Kreise hast. Alle Teigreste fein zerkrümeln für später.
- Zusammenbauen
- Cremeteilung: Die abgekühlte Creme in 8 gleich große Portionen aufteilen, damit jede Schicht was abbekommt.
- Boden richten: Ein bisschen Creme auf die Servierplatte streichen, dann den ersten Teigkreis drauflegen, mit einem Tortenring fixieren.
- Schichten: Auf jeden Kreis eine Portion Creme streichen, nächsten Kreis drauf, wieder Creme usw., bis alles aufgebraucht ist. Mit einer Cremeschicht abschließen.
- Deko: Oben drauf Teigkrümel streuen. Den Tortenring vorsichtig mit einem Messer lösen und abheben.
- Abschluss: Die restliche Creme ringsrum an den Seiten verteilen, dann die Teigkrümel andrücken. Zum Schluss die Platte leicht klopfen, damit alles fest sitzt.
Ich find Wodka im Teig echt wichtig – das war immer Omas Geheimtipp. Damit bleibt der Teig super mürbe und nicht zu fest, weil sich das Gluten nicht entwickelt. Das erste Mal, als ich den Kuchen durchgezogen gegessen hab, war das echt ein Highlight – die Schichten fast schon zart. Genau deshalb ist er in Russland so ein Klassiker geworden.

Aufbewahren und Servieren
Der Napoleon hält sich im Kühlschrank locker 5 Tage frisch. Einfach locker mit Alufolie abdecken, damit die Seiten nicht zerdrückt werden. Je länger er durchziehet, desto cremiger und weicher werden die Schichten.
Varianten und Alternativen
Falls du lieber ohne Alkohol backst, nimm einfach eiskaltes Wasser statt Wodka. Du kannst die Creme auch easy mit Zitronen- oder Orangenschale oder ein bisschen Zimt peppen. Wer's leichter mag, greift zu fettarmer Milch – ist dann halt nicht ganz so vollmundig.
Historisches
Den russischen Napoleon gibt's wohl seit 1812, nach Napoleons Niederlage. Russische Bäcker erfanden ihn als Zeichen für den Sieg – die Form soll an einen Dreispitz erinnern. Inzwischen ist er bei jedem großen Fest dabei und jede Familie hat ihre eigene Art. Anders als das französische Millefeuille, wird hier oft Blätterteig nach schneller Art gemacht.
Tipps fürs Servieren
Wenn du Eindruck machen willst, streu ein paar frische Beeren und etwas Puderzucker über den Kuchen. Russisch serviert man ihn am liebsten mit starkem Schwarztee. Bei Feiern macht sich ein Klecks leicht gesüßte Schlagsahne oder eine Kugel Vanilleeis auch gut dazu.
Häufig gestellte Fragen
- → Wie macht man schnellen Blätterteig für den Kuchen?
Vermengen Sie gesiebtes Mehl und kalte Butterstücke, bis es krümelig wird. Fügen Sie anschließend eine Mischung aus Eiern, kaltem Wasser, Essig und Wodka hinzu. Kneten Sie den Teig nur gerade so zusammen und lassen Sie ihn vor dem Ausrollen kühlen.
- → Kann ich den Alkohol im Teig weglassen?
Klar, ersetzen Sie den Cognac oder Wodka einfach durch kaltes Wasser. Das Ergebnis ist dennoch hervorragend.
- → Wie vermeide ich Klümpchen in der Creme?
Rühren Sie die Creme ständig, während sie kocht. Falls nötig, passieren Sie sie durch ein Sieb, um eine glatte Konsistenz zu erreichen.
- → Welche Temperatur ist ideal zum Servieren?
Für eine angenehm zarte Konsistenz den Kuchen aus dem Kühlschrank nehmen und auf Zimmertemperatur bringen, bevor Sie ihn servieren.
- → Wie bewahre ich den Kuchen auf?
Im Kühlschrank, abgedeckt, bleibt er 2 bis 3 Tage frisch. Alternativ können Sie die Schichten und die Creme getrennt aufbewahren und kurz vor dem Servieren zusammensetzen.