
Der Marcel-Kuchen ist eine dieser Schokoladenköstlichkeiten, die schon beim ersten Bissen verzaubert. Dieses dänische Gebäck verbindet die Vollmundigkeit dunkler Schokolade mit einer unglaublich leichten Konsistenz. Es ist zugleich raffiniert und gemütlich - eine Mischung aus Soufflé-Zartheit und intensiver Schokomousse, gekrönt mit einer feinen Schicht Kakao, die das Geschmackserlebnis abrundet.
Ich hab dieses Rezept auf einer Reise nach Kopenhagen entdeckt und backe es seitdem immer wieder. Meine Gäste bitten ständig darum, besonders meine Schwiegermutter, die bei Nachspeisen sonst ziemlich wählerisch ist!
Die wichtigsten Zutaten
- 200g dunkle Schokolade (mindestens 60% Kakaoanteil): Nimm hochwertige Schokolade für den vollen Geschmack. Je höher der Kakaoanteil, desto intensiver und weniger süß wird's. Ich nehme gern 70% für ein kräftigeres Aroma.
- 200g Butter: Verwende gute ungesalzene Butter, am besten zimmerwarm für leichteres Verrühren. Die Butter sorgt für die Cremigkeit, die den Unterschied macht.
- 180g Zucker: Aufgeteilt zwischen Eigelb und Eiweiß - wichtig nicht nur für den Geschmack, sondern auch für standfesten Eischnee. Feiner Zucker lässt sich besser einarbeiten.
- 6 Eiweiß und 5 Eigelb: Das Geheimnis der luftigen Textur. Die Eier sollten zimmerwarm sein für besseres Aufschlagen. Das Eiweiß bringt Leichtigkeit, das Eigelb macht's sämig.
Ausführliche Anleitung
- Schritt 1: Vorbereitungen
- - Heiz den Backofen auf 180°C vor.
- Bereite deine 20cm Springform mit Backpapier vor. Damit das Papier gut haftet, bestreich die Form leicht mit Butter.
- Alle Zutaten sollten zimmerwarm sein, besonders die Eier - so werden sie schön fluffig. - Schritt 2: Schoko-Butter-Mischung
- - Zerbrich die Schokolade in kleine Stücke zum einfacheren Schmelzen.
- Lass Butter und Schokolade in einem Topf mit dickem Boden bei schwacher Hitze langsam schmelzen.
- Rühr regelmäßig mit einem Holzlöffel, bis alles glänzend und gleichmäßig ist.
- Nimm den Topf vom Herd und lass die Mischung leicht abkühlen - sie sollte noch fließend sein, aber nicht so heiß, dass sie die Eier kochen würde. - Schritt 3: Eigelb vorbereiten
- - Trenne Eigelb und Eiweiß sorgfältig - kein Eigelb im Eiweiß lassen, sonst geht der Schnee nicht auf.
- Schlag in einer Rührschüssel die 5 Eigelb mit 110g Zucker kräftig auf.
- Schlag mindestens 5 Minuten lang - super wichtig für eine blasse, dicke und schaumige Masse, die ihr Volumen verdoppelt.
- Du erkennst die richtige Konsistenz, wenn die Masse vom Schneebesen als "Band" zurückfällt und einige Sekunden sichtbar bleibt. - Schritt 4: Eischnee schlagen
- - Nimm eine absolut saubere und trockene Schüssel (Fettspuren verhindern das Aufschlagen).
- Fang mit mittlerer Geschwindigkeit an und steigere langsam.
- Sobald das Eiweiß schaumig wird, gib den restlichen Zucker (70g) in drei Portionen dazu.
- Schlag weiter, bis der Eischnee fest, glänzend und glatt ist. Teste es, indem du die Schüssel kippst - der Schnee sollte nicht rutschen. - Schritt 5: Teig zusammenfügen
- - Gieß die lauwarme (aber noch flüssige) Schoko-Butter-Mischung vorsichtig zum schaumigen Eigelb.
- Misch mit einem Gummispatel, bis alles schokoladig und gleichmäßig ist.
- Nimm einen großen Löffel Eischnee und rühr ihn kräftig unter die Schokomischung, um sie aufzulockern.
- Heb dann den Rest des Eischnees in drei Portionen vorsichtig unter. Nicht rühren, sondern von unten nach oben heben, um die Luft im Eischnee zu bewahren.
Ich hab eine besondere Vorliebe für 70% dunkle Schokolade in diesem Rezept. Als ich diesen Kuchen zum ersten Mal servierte, hat mein Mann - der eigentlich kein Fan von Schokodesserts ist - gleich dreimal nachgenommen! Meine Kinder nennen ihn "Schokowanke", und er ist zur festen Tradition am Geburtstag meiner ältesten Tochter geworden.

Backen und Fertigstellung
Fürs perfekte Ergebnis ist das Backen entscheidend. Gieß genau die Hälfte des Teigs in die vorbereitete Form. Diese erste Schicht wird zum Kuchenboden, etwas fester als die obere Mousse. Back den Teig genau 30 Minuten - keine Minute länger! Die Mitte sollte noch leicht wackeln, da er außerhalb des Ofens weitergärt.
Bewahr die andere Teighälfte im Kühlschrank auf, mit Frischhaltefolie direkt auf der Oberfläche, um Hautbildung zu vermeiden. Diese Vorsichtsmaßnahme ist wichtig, um die luftige Textur zu erhalten, die den Geschmack so besonders macht.
Ruhezeit als Schlüsselschritt
Lass den Kuchen komplett abkühlen, bevor du die Mousse hinzufügst. Dieser Abkühlschritt ist ein Muss: Wenn du die Mousse zu früh draufgibst, schmilzt sie durch die Wärme und die mühsam erarbeitete Leichtigkeit geht verloren. Ich lasse den Boden sogar eine Stunde im Kühlschrank abkühlen, bevor ich weitermache.
Vollendung und Anrichten
Wenn der Boden kalt ist, gieß die aufbewahrte Mousse vorsichtig darauf. Arbeite behutsam für eine perfekt glatte Oberfläche - ein leicht erwärmter Metallspatel macht hier Wunder. Dieser Schritt braucht Fingerspitzengefühl, denn er bestimmt das Aussehen deines fertigen Kuchens.
Die Ruhezeit über Nacht ist kein Rezeptschnickschnack: In dieser Zeit verbinden sich die Aromen und die Texturen stabilisieren sich. Deine Geduld wird mit der perfekten Balance zwischen Saftigkeit und Luftigkeit belohnt.
Der letzte Schliff
Am nächsten Tag löse das Backpapier vorsichtig ab. Dies muss behutsam geschehen, um die Kuchenränder nicht zu beschädigen. Zum Umsetzen auf die Servierplatte empfehle ich zwei breite Spatel, um den Kuchen zu stützen. Das Bestäuben mit Kakao sollte großzügig aber gleichmäßig sein, am besten durch ein feines Sieb, um Klümpchen zu vermeiden.
Ich mache diesen Marcel-Kuchen seit über fünfzehn Jahren und kann versichern: Er hat noch nie enttäuscht. Seine einzigartige Textur, irgendwo zwischen Kuchen und Mousse, macht ihn zu einem außergewöhnlichen Dessert, das einen Platz in deiner Sammlung von Lieblingsrezepten verdient. Experimentier ruhig mit Beilagen: Ein Klecks leicht gesüßte Sahne oder ein paar frische Beeren bringen eine angenehme Frische, die wunderbar mit der Intensität der Schokolade kontrastiert.
Häufig gestellte Fragen
- → Kann ich Milchschokolade verwenden?
- Dunkle Schokolade wird empfohlen, da sie für intensiveren Geschmack und festere Textur sorgt.
- → Wie lange hält sich der Kuchen?
- Im Kühlschrank bleibt der Kuchen 2–3 Tage frisch.
- → Kann ich Butter durch Margarine ersetzen?
- Ja, aber der Geschmack und die Textur könnten sich leicht ändern.
- → Ist die Zubereitung glutenfrei?
- Ja, es sind keine glutenhaltigen Zutaten enthalten.
- → Kann man diesen Kuchen einfrieren?
- Das Einfrieren wird nicht empfohlen, da die Mousse-Textur leiden könnte.