
Die Aubergine, dieses samtige Gemüse, verwandelt sich unter dem Einfluss orientalischer Gewürze in ein unvergleichlich reichhaltiges Gericht. Das Auberginen-Borani verbindet die Süße gebratener Auberginen mit der erfrischenden Säure des Joghurts und schafft eine perfekte Harmonie zwischen würziger Wärme und cremiger Konsistenz. Eine kulinarische Reise zwischen dem Nahen Osten und Zentralasien, die einfaches Gemüse in ein Festmahl verwandelt, das selbst auf den anspruchsvollsten Tafeln bestehen würde.
Jedes Mal wenn ich dieses Borani für Gäste zubereite, sind sie von der Geschmackskomplexität überrascht, die aus so einfachen Zutaten entsteht. Sogar mein Schwager, der vegetarischen Gerichten sonst skeptisch gegenübersteht, hat begeistert nach dem Rezept gefragt.
Die wichtigsten Zutaten
- Auberginen - Such dir feste, glänzende Exemplare mit glatter Haut ohne Flecken aus. Zu große Auberginen können mehr Kerne enthalten und bitterer schmecken. Mittelgroße Exemplare liefern das beste Ergebnis
- Joghurt und Labneh - Die Kombination beider schafft eine perfekte Textur zwischen Cremigkeit und Leichtigkeit. Der dickere Labneh gibt dem Gericht Körper, während der Naturjoghurt für erfrischende Säure sorgt
- Gewürze - Die Mischung aus Kurkuma, Koriander und Kreuzkümmel ist die aromatische Signatur des Gerichts. Verwende frisch gemahlene Gewürze für intensiveren Geschmack
- Pinienkerne - Ihre butterige Süße und knackige Textur verleihen dem Gericht den krönenden Abschluss. Kurzes Anrösten bringt ihr volles Aroma zur Geltung
Ich habe dieses Rezept während einer Reise im Iran entdeckt, wo mich eine Familie aufnahm und mir zeigte, wie man dieses traditionelle Gericht zubereitet, das seit Generationen weitergegeben wird.
Ausführliche Zubereitung
1. Vorbereitung der Auberginen
Heiz zuerst deinen Backofen auf 200°C vor. Wasch die Auberginen gründlich und schneide sie in etwa 1 cm dicke Scheiben. Leg sie auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech. Bestreich jede Scheibe großzügig von beiden Seiten mit Pflanzenöl. Bestreue sie leicht mit Salz, um die Bitterkeit zu reduzieren. Back sie für 25-30 Minuten, wende sie nach der Hälfte der Zeit, bis sie goldbraun und weich sind. Das Fruchtfleisch sollte sich leicht mit einer Gabel eindrücken lassen. Dieser Röstschritt ist entscheidend, weil er Aromen entwickelt und überschüssiges Wasser aus den Auberginen entfernt.
2. Zubereitung der würzigen Tomatensauce
Während die Auberginen backen, bereitest du die Sauce zu. Erhitze in einer großen Pfanne zwei Esslöffel Pflanzenöl bei mittlerer Hitze. Gib fein gehackten Knoblauch hinzu und brate ihn etwa 30 Sekunden an, bis er duftet, aber nicht braun wird. Misch das Tomatenmark unter und lass es 1-2 Minuten kochen, um die rohe Säure zu mildern. Füge dann deine Gewürze hinzu – je einen halben Teelöffel Kurkuma, gemahlenen Koriander, Kreuzkümmel und Chilipulver – und rühre gut um, damit sie leicht anrösten und ihre Aromen freisetzen. Gib die Zwiebelscheiben dazu und lass sie glasig werden. Misch dann die Tomatenscheiben und gehackten grünen Chilischoten unter, gieße Wasser und Essig dazu und würze mit einer Prise Zucker, Salz und Pfeffer. Lass alles bei niedriger Hitze etwa 15 Minuten köcheln, bis die Tomaten zerfallen und die Sauce eindickt.
3. Zubereitung der Joghurtsauce
Während die Sauce köchelt, bereitest du die Joghurtbeilage vor. Vermische in einer Schüssel Naturjoghurt und Labneh zu einer gleichmäßigen Masse. Gib Zitronensaft und -abrieb dazu, für Frische und Lebendigkeit. Füge fein geschnittenen Knoblauch hinzu – die Menge ist moderat, um andere Aromen nicht zu überdecken. Gib getrockneten Dill und Minze dazu, reibe die Kräuter zwischen deinen Fingern, um die ätherischen Öle freizusetzen. Würze mit Salz und Pfeffer nach Geschmack. Rühre alles vorsichtig um und stell es kühl, damit sich die Aromen entfalten können.
4. Zusammensetzen des Gerichts
Sobald die Auberginen gar sind, gibst du sie vorsichtig zur Tomatensauce. Mische behutsam, damit sie nicht zu Püree werden – einige Stücke sollten für die Textur intakt bleiben. Lass alles weitere 5 Minuten köcheln, damit die Aromen sich verbinden. Röste währenddessen die Pinienkerne in einer trockenen Pfanne leicht an, bis sie goldbraun und duftend sind. Zum Anrichten verteilst du eine großzügige Schicht Joghurtsauce auf dem Boden einer tiefen Servierplatte. Gib vorsichtig die Auberginenmischung darüber und träufle dann ein paar Löffel Joghurtsauce in dekorativen Mustern darauf. Streue die gerösteten Pinienkerne darüber, die für Knackigkeit und Raffinesse sorgen.
5. Servieren
Dieses vielseitige Gericht kann heiß, lauwarm oder sogar kalt serviert werden. Für ein authentisches Erlebnis reiche dazu frisches Naan-Brot, warmes Pita oder jedes andere knusprige Fladenbrot, mit dem man die Sauce gut aufnehmen kann. Das Borani eignet sich als Vorspeise, als Beilage zu gegrilltem Fleisch oder als leichtes Hauptgericht mit einem grünen Salat.
Mich hat immer fasziniert, wie die Küchen des Mittelmeerraums und des Nahen Ostens die Aubergine veredeln. Meine Oma bereitete eine ähnliche Version zu, allerdings mit anderen Kräutern – ein Beweis, dass jede Region diesem uralten Gericht ihre persönliche Note verleiht.

Regionale Varianten
Je nach Region kann Borani auch andere Gemüsesorten wie Spinat oder Zucchini enthalten. In Afghanistan wird oft gewürztes Hackfleisch hinzugefügt, um ein substanzielleres Gericht zu schaffen. In der Türkei bereichert man es manchmal mit zerbröckeltem Feta, der eine köstliche salzige Note beisteuert.
Perfekte Kombinationen
Dieses Auberginen-Borani harmoniert wunderbar mit einem Reis-Pilaf mit Trockenfrüchten und Gewürzen. Für festliche Anlässe serviere es mit Lammkoteletts mit Kräutern oder in Joghurt-Zitronen-Marinade gegartem Hähnchen. Ein Gurken-Minz-Salat bietet eine willkommene ergänzende Frische.
Aufbewahrung und Tipps
Wenn du dieses Gericht im Voraus zubereitest, bewahre die Joghurtsauce getrennt auf und füge sie erst beim Servieren hinzu. Die Auberginenmischung hält sich problemlos bis zu drei Tage im Kühlschrank, und ihre Aromen werden sich sogar noch weiterentwickeln.
Dieses Auberginen-Borani ist mehr als nur ein einfaches Gericht – es ist eine Feier von Aromen und Texturen, die die Geschichte der Seidenstraße und des Austauschs zwischen Zivilisationen erzählt. Jeder Bissen ist eine sensorische Reise, die beweist, dass vegetarische Küche genauso reichhaltig und befriedigend sein kann wie jedes Fleischgericht.
Häufig gestellte Fragen
- → Was ist Borani?
- Ein traditionelles Gericht aus Zentralasien und dem Nahen Osten, meist mit Gemüse und Joghurt zubereitet.
- → Kann man Auberginen ersetzen?
- Zucchini oder Butternusskürbis sind tolle Alternativen, wenn Auberginen nicht verfügbar sind.
- → Wie bleibt das Gericht vegetarisch?
- Verwende pflanzlichen Joghurt und überprüfe, ob alle Zutaten vegetarisch sind.
- → Womit servieren?
- Fladenbrot wie Naan oder Pita passt perfekt. Auch ein frischer Salat ist eine gute Ergänzung.
- → Wie bewahrt man Borani auf?
- Im Kühlschrank bis zu 2 Tage haltbar. Vor dem Servieren sanft im Ofen oder in der Pfanne erwärmen.