
Focaccia ist ein wunderbar flaches, italienisches Weißbrot – bekannt für den aromatischen Olivenölgeschmack und würzige Kräuter – das hier eine ganz neue Form bekommt. Die fluffigen Muffins sehen vielleicht klein aus, aber im Inneren steckt richtig viel Geschmack. Außen schön goldig und knusprig, innen weich und saftig, mit jeder Menge frischem Rosmarin und etwas Knoblauch. Durch die lange Teigruhe zieht das alles durch und macht sie zum perfekten Begleiter, falls du mal Eindruck machen willst – egal ob beim Grillen oder gemütlichen Abendessen.
Neulich hab ich diese Muffins spontan zum italienischen Abend gemacht. Mein Schwiegervater ist eigentlich ziemlich kritisch – findet nichts wie in Italien – aber davon hat er direkt drei Stück gegessen. Das Geheimnis: Geduld! Wer die Teigruhe über Nacht nicht skippt, wird mit unfassbarem Geschmack belohnt – da kommen selbst gute Bäckereien kaum mit.
Unverzichtbare Zutaten
- Trockenhefe – Sorgt für langsames Aufgehen und vollen Geschmack. Ich nehme eigentlich immer Trockenhefe statt Frischhefe, weil die einfach zuverlässiger ist – gerade, wenn der Teig über Nacht im Kühlschrank ruht
- Weizenbrotmehl – Bringt Stabilität und diese lockere, elastische Struktur. Typ 550 in Deutschland klappt super, muss nicht das französische T65 sein
- Olivenöl nativ extra – Ohne das geht nichts. Am besten kaltgepresst und ruhig mit kräftigem, fruchtigem Aroma wählen. Wenn das Öl nach nichts schmeckt, wird’s nie richtig mediterran
- Frischer Rosmarin – Getrocknet verliert viel Geschmack, also nimm wirklich frische Nadeln. Nur so gibt's diesen typischen Duft in der fertigen Focaccia
Hab schon alles Mögliche ausprobiert – 80 % normales Brotmehl und 20 % Vollkorn geben die spannendsten Aromen. Wer ein normales Brot ein bisschen aufpeppen will, sollte unbedingt mal Vollkorn mitmischen – macht echt einen Riesenunterschied.
Schritt-für-Schritt Anleitung
Tag Eins: Der Teig
Hefe im lauwarmen Wasser (etwa 37°C) mit etwas Honig in einer großen Schüssel aufwecken. Aber nicht zu heiß! Ist das Wasser zu kühl, tut sich kaum was. Ist's zu heiß, sind die Hefepilze futsch. Fünf bis zehn Minuten stehen lassen, bis's schäumt. Dann Mehl und Salz dazu, alles mit 'nem Löffel oder Spatel verrühren, bis es klebrig wird. Der Teig darf ruhig weich sein – keine Panik, das muss so!
Erste Gehzeit
Zwei Löffel Olivenöl über den Teig geben, flach wenden, damit alles ein wenig ölig ist. Das Öl hält ihn feucht beim Gehen. Schüssel mit Folie abdecken und ab in den Kühlschrank, Minimum acht Stunden, am besten über Nacht. So können Enzyme im Teig ihre Arbeit machen – was dem später tollen Geschmack zugutekommt.
Zweiter Tag: Formen
Am nächsten Morgen: Der Teig ist jetzt richtig schön aufgegangen. Noch mal zwei Löffel Olivenöl drauf, kurz kneten, damit die Luft rausgeht. Auf eine leicht geölte Fläche kippen und grob rechteckig drücken. Mit einem scharfen Messer oder Teigkarte in zwölf Teile teilen. Lass Ruhe dabei – es muss überhaupt nicht akkurat aussehen, gerade das macht die Muffins charmant.
Zweite Gehzeit
Eine Muffinform ordentlich mit Olivenöl bepinseln und die Teiglinge locker hineinlegen. Decke sie ab und stelle sie für zwei Stunden an einen warmen Platz. Sie müssen nicht über den Rand gehen, sondern einfach gut aufgehen. So entstehen die typischen kleinen Luftkammern, die am Ende den Biss ausmachen.
Öl-Mischung ansetzen
Inzwischen kannst du das Aromaöl vorbereiten: Olivenöl ganz vorsichtig in einem kleinen Topf erwärmen. Wenn’s zu blubbern beginnt, sofort von der Platte nehmen und den fein gehackten Rosmarin plus den Knoblauch dazu. Einmal sanft umrühren, dann zieht das Aroma durch, ohne dass was verbrennt. So bleibt alles schön frisch und gibt extra Geschmack.
Teig einstechen & verfeinern
Heize den Backofen auf 230°C vor. Öle deine Finger leicht ein und drücke kräftig viele kleine Löcher in die Oberfläche der Muffins. Sei ruhig mutig – je mehr Dellen, desto mehr Aroma landet später drin! Jetzt die Öl-Kräuter-Mischung vorsichtig in die Löcher und auf die Muffins träufeln, sodass alles schön einziehen kann.
Backen
Stell die Muffins jetzt für etwa 20 Minuten in den Ofen, bis sie oben knusprig sind und richtig gut duften. Durch die hohe Hitze wird die Kruste hammermäßig, der Teig bleibt fluffig. Direkt danach mit etwas flüssiger Butter einpinseln und mit Kräutersalz garnieren. Macht’s nicht nur schöner, sondern bringt nochmal so richtig Geschmack.
Letztes Wochenende hab ich mit meinem Achtjährigen zusammen Teiglinge gemacht. Der liebt es, mit seinen kleinen Fingern die Löcher reinzudrücken. Mittlerweile ist das unser Sonntagsritual geworden – und man merkt, wie er immer mehr auf Düfte und Haptik achtet, während wir zusammen backen.

Jede Jahreszeit, Neue Idee
Im Sommer streue ich gern ein paar frische Basilikumblätter dazu und geb halbierte Kirschtomaten obendrauf, bevor alles in den Ofen kommt. Im Herbst mische ich Rosmarin mit ein bisschen Salbei und grob gehackten Walnüssen – gibt extra Wärme und Biss. Und wenn’s draußen kalt ist, passt etwas Thymian plus frisch geriebener Parmesan klasse dazu, am besten zu einer heißen Suppe.
Für mich zeigen diese kleinen Muffins, wie stark italienisches Kochen sein kann – mit wenigen, aber richtig guten Zutaten und ein bisschen Geduld kommt mehr raus als in jedem Restaurant. Focaccia als Mini-Portion hat für alle, die probieren oder teilen wollen, einfach mehr Charme als das große Blech.
Jedes Mal, wenn ich diese fluffigen Muffins backe, muss ich an die Toskana denken, wo der Geruch von Rosmarin durch die warme Luft zieht. Genau dieses Gefühl möchte ich in deiner Küche wachrufen. Schnapp dir Zeit, genieß jede einzelne Station und freu dich am Ende mindestens genauso über den Prozess wie über das fertige Brot.
Häufig gestellte Fragen
- → Kann ich Trockenhefe anstelle von frischer Hefe nehmen?
- Ja, Sie können Trockenhefe verwenden. Ersetzen Sie 20 g frische Hefe durch etwa 7 g Trockenhefe.
- → Wie bewahre ich die Focaccia-Muffins auf?
- Bewahren Sie sie in einem luftdichten Behälter bei Zimmertemperatur für 2 Tage oder im Kühlschrank für 5 Tage auf.
- → Kann ich die Focaccia-Muffins einfrieren?
- Ja, Sie können sie bis zu 1 Monat einfrieren. Backen Sie sie kurz im Ofen, um sie wieder knusprig zu machen.
- → Was, wenn ich keinen frischen Rosmarin habe?
- Nehmen Sie getrockneten Rosmarin, aber nutzen Sie nur die halbe Menge, da er intensiver ist.
- → Wie erkenne ich, ob die Muffins durch sind?
- Sie sollten goldbraun sein und hohl klingen, wenn man darauf klopft.