
Frico hat seine Wurzeln im Nordosten Italiens, genauer gesagt im Friaul. Bei diesem deftigen Gericht treffen knusprige Kartoffeln, geschmolzener Käse und feine Zwiebeln aufeinander – draußen goldbraun und knackig, und innen zart schmelzend. Das echte Highlight? Wenn der Käse knusprig brutzelt und eine wunderbar krosse Kruste entsteht, während darunter eine weiche Füllung wartet.
Ich hab Frico auf einer Reise durch den italienischen Norden kennengelernt – diese coole Zubereitungsart hat mich sofort gepackt. Daheim hab ich so lange rumprobiert, bis die Kombi aus Schmelz und Crunch wirklich perfekt saß und ich heute genau diese Version teile.
Die wichtigsten Zutaten
- Rote Kartoffeln (640g) – Sie haben das beste Verhältnis aus Stärke und Feuchtigkeit fürs Gericht. Greif zu festkochenden, glatten Knollen.
- Montasio-Käse (250g) – Gibt's ihn nicht, dann schmeckt z.B. würziger Comté oder ein älterer Gruyère richtig gut. Wichtig: Er soll schön schmelzen, aber Charakter haben.
- Eine mittelgroße Zwiebel – Bringt eine schöne Rundheit und macht alles saftiger. Die Zwiebel darf ruhig knackig und frisch sein.
- Butter und natives Olivenöl – Die Kombi sorgt dafür, dass nichts anbrennt, alles schön schmeckt und goldig wird.
Beim Käse solltest du echt nicht sparen: Der Montasio ist für mich der Klassiker. Würzig, nicht zu aufdringlich, perfekt zum Schmelzen und macht am Ende diese goldene Kruste – ich sag dir, geht kaum besser nach all meinen Tests.
So geht’s ganz entspannt
1. Vorbereitung
Zuerst Kartoffeln schälen und gründlich unter kaltem Wasser abspülen. Danach grob raspeln – per Hand oder Küchenmaschine ist egal. Jetzt ab in ein Sieb, bisschen andrücken, aber gar nicht so sehr – wir wollen die Feuchtigkeit nicht ganz loswerden, denn die hilft später beim Garen. Zwischendurch schneidest du die Zwiebel in dünne Streifen, so werden sie gleichmäßig butterzart.
2. Zwiebeln anschmoren
Ofen brauchst du nicht. Stell eine 24–26 cm große Pfanne mit Antihaftbeschichtung auf mittlere Hitze, gib Öl und Butter rein und lass das Fett warm werden. Jetzt die Zwiebelstreifen dazu, Temperatur etwas runter. Ganz entspannt für ca. 10 Minuten dünsten, immer mal wieder umrühren, bis sie schön weich und glasig sind. Hier zahlt sich Geduld aus – nur so werden die Zwiebeln richtig süßlich und cremig.
3. Kartoffeln braten
Jetzt ab mit den geraspelten Kartoffeln in die Pfanne zu den Zwiebeln. Großzügig salzen und vorsichtig untermischen. Lass das Ganze auf mittlerer Stufe ca. 15 Minuten garen, dabei ab und zu mit zwei Holzlöffeln wenden. Du willst, dass die Kartoffeln weich sind, aber noch ein bisschen Biss haben. Achtung: Werden sie zu matschig, fehlt der Frico-Biss.
4. Käse unterheben
Wenn die Kartoffeln genau richtig sind, kommt der Käse dazu – am besten in Würfeln. Locker umrühren, anschauen wie er langsam schmilzt und sich überall verteilt. Dann die Masse ganz entspannt zu einer etwa 1,5 cm flachen, runden „Pfannkuchen“ platt drücken. Nimm einen Pfannenwender zum Andrücken, aber mach’s nicht zu fest.
5. Erste Seite braten
Lass die Kartoffel-Käse-Masse jetzt ungefähr 6–7 Minuten in Ruhe brutzeln. Jetzt wird der Käse goldbraun und superknusprig – genau das wollen wir! Mit dem Pfannenwender vorsichtig anheben und Farbe checken. Knusprig, goldig, nicht schwarz? Das ist’s!
6. Umdrehen
Jetzt wird’s etwas tricky: Teller nehmen, der größer als die Pfanne ist, oben drauflegen. Mutig drehen – so landet der Frico mit der knusprigen Seite nach oben auf dem Teller. Dann vorsichtig wieder in die Pfanne schieben, um die andere Seite auch goldbraun zu bekommen. Ist er mal zerbrochen? Keine Sorge, das kriegst du einfach wieder hin.
7. Zweite Seite braten
Nochmal so sechs Minuten auf der neuen Seite weiterbraten. Jetzt aufmerksam bleiben, damit der Käse nicht verbrennt. Frico sollte außen herrlich knackig bleiben, und innen noch richtig fluffig sein.
Meine Nonna hat Frico manchmal noch mit frischen Kräutern wie Thymian oder Rosmarin gewürzt. Das gibt dem Gericht neues Aroma, überdeckt aber nicht den guten Käse, der hier eigentlich im Mittelpunkt steht.

Andere Frico-Ideen
Manche im Friaul braten Frico einfach aus purem Käse, kein Kartoffelstück drin und dafür völlig kross – super als Snack vorweg. Andere geben Speckwürfel oder Pancetta dazu, für noch mehr Geschmack. Ich persönlich mag es gerne, wenn noch etwas Lauch mit in die Zwiebeln kommt, gibt eine frische Note oben drauf.
Dazu passt super
Eigentlich steht Frico für sich, aber mit einfacher grüner Blattsalat mit einem Spritzer Olivenöl und Balsamico wird’s zum runden Essen. Der Mix aus heißem, würzigem Fladen und knackig-säuerlichem Salat fühlt sich richtig komplett an. Wenn’s draußen kälter wird, schmecken gebratene Pilze mit Petersilie toll dazu.
Aufbewahren & Weiterverwenden
Noch Reste übrig? Bis zu zwei Tage kannst du sie im Kühlschrank lagern. Mikrowelle lieber nicht nehmen, das macht das Ganze traurig weich. Lieber ein paar Minuten auf niedriger Hitze in die Pfanne geben oder bei 150°C in den Ofen – so kommt die Knusprigkeit zurück. In kleine Stücke geschnitten, schmeckt übrig gebliebener Frico auch herrlich als Einlage in einer Gemüsesuppe.
Für mich ist Frico das Paradebeispiel für italienische Küche: Aus ein paar einfachen Zutaten machst du mit der richtigen Technik ein echtes Highlight. Mit jedem Mal Frico braten spüre ich, wie diese Lebenseinstellung für gutes, unkompliziertes Essen weiterlebt – und darauf kommt’s an.
Häufig gestellte Fragen
- → Welchen Käse nehme ich, wenn ich keinen Montasio finde?
- Montasio kann durch Hartkäse wie Parmigiano-Reggiano, Grana Padano oder guten Gratinkäse ersetzt werden.
- → Wie serviert man den Frico am besten?
- Am leckersten ist Frico heiß, direkt nach dem Braten. Er eignet sich als Hauptspeise mit Salat oder als schmackhafte Beilage.
- → Kann man Frico im Voraus vorbereiten?
- Am besten wird er frisch zubereitet, damit er schön knusprig bleibt. Ein kurzes Aufwärmen in der Pfanne geht aber problemlos.
- → Wie gelingt der Frico extra knusprig?
- Wichtig ist mittlere Hitze und Geduld beim Anbraten, sodass beide Seiten goldbraun werden. Zwischendurch kontrollieren, damit nichts anbrennt.
- → Ist Frico für glutenfreie Ernährung geeignet?
- Ja, Frico ist glutenfrei. Achte nur darauf, dass der Käse keine glutenhaltigen Zusatzstoffe enthält.