
Wenn die Tage draußen kühl werden, sehne ich mich sofort nach Gerichten, die richtig schön wärmen. Mein Kartoffelsuppen-Klassiker mit Würstchen und Speck ist genau das Richtige – bodenständig, trotzdem elegant, und macht schon beim ersten Löffel glücklich. Was an diesem Gericht besonders ist? Das Zusammenspiel aus sanften Kartoffeln, langsam gegarten Gemüsen, kräftiger Wurst und kaum zu übertreffender Gemütlichkeit. Der tolle Duft beim Kochen weckt sofort Erinnerungen an fröhliche Familienküchen aus der Kindheit. Jeder Löffel bringt alles zusammen: cremige Kartoffeln mischen sich mit rauchigem Speck und sahniger Creme zu purem Genuss.
Letzten Winter habe ich die Suppe nach einem langen, frostigen Spaziergang für Freunde gekocht. Alle am Tisch wurden ganz still, als sie den ersten Löffel genommen haben – besser kann Genuss nicht klingen. Einer meiner Kumpel, selbst Koch in einem bekannten Restaurant, fragte sofort nach dem Trick. Die Antwort: Das Gemüse erst mit etwas Geduld anrösten, bevor der Fond dazu kommt.
Unverzichtbare Zutaten
- Kartoffeln – Nimm festkochende Sorten aus dem deutschen Handel wie Annabelle oder Sieglinde. Die bleiben beim Kochen bissfest und geben trotzdem genug Stärke für eine sämige Suppe ab. Im Frühjahr bringen junge Kartoffeln feine Süße, ältere Sorten im Winter sorgen für noch mehr Substanz. Auf schrumpelige oder grüne Knollen lieber verzichten
- Porree und Karotten – Gemeinsam mit Zwiebeln bilden sie die leckere Basis. Für den Porree empfiehlt sich ein richtig knackig weißes Exemplar, am besten das Weiße plus etwas zartes Grün verwenden. Karotten sollten noch ihr frisches Grün dabeihaben – dann sind sie schön saftig und leuchtend orange
- Würstchen – Kreiere deinen eigenen Stil! Geräucherte Mettenden oder Bratwürste, gerne vom Metzger aus der Nachbarschaft, bringen ordentlich Geschmack. Geflügelwürste passen als leichtere Alternative. Wer auf Qualität setzt, nimmt handwerklich hergestellte Würste – damit wird selbst aus simplen Zutaten was ganz Besonderes
- Brühe – Gemüsebrühe ist voll ok, aber eine selbstgemachte Hühnerbrühe gibt noch mehr Tiefe. Bei gekaufter Brühe unbedingt auf wenig Salz im Produkt achten – dann bestimmst du selbst, wie viel Würze am Schluss rein soll
Auf einer Reise durch Osteuropa hab ich erst so richtig gemerkt, wie großartig Majoran zu diesem Eintopf passt. Die krautige, leicht blumige Würzung frischt das Ganze richtig schön auf und bringt die deftig-würzigen Elemente super ins Gleichgewicht.
Lockere Schritt-für-Schritt-Anleitung
Gemüse flott vorbereiten
Wie du das Gemüse schneidest, merkt man später am Geschmack. Kartoffeln am besten schälen und unter kaltem Wasser abwaschen – so verschwindet überschüssige Stärke gleich. Dann in gleichmäßige Würfel (ungefähr 1,5 Zentimeter Seitenlänge) schneiden, damit alles gleichzeitig gar wird. Beim Porree zuerst Wurzeln und grobes Dunkelgrün abschneiden, halbieren und gründlich abspülen – zwischen den Schichten hängen oft Sandkörner. Schließlich in dünne Ringe schneiden. Karotten abschaben und in Scheiben oder Halbmonde schneiden – je nach Lust. Zwiebeln und Knoblauch richtig fein hacken, dann schmelzen sie schön in der Suppe und ihr Aroma zieht voll ein.
Gemüse andünsten für extra Geschmack
In einem großen Topf, am besten einer tiefen Pfanne mit dickem Boden, Butter erwärmen (Butter schmeckt einfach viel cremiger als Öl). Als Erstes Zwiebeln und Knoblauch anbraten, bis sie glasig sind – hier nicht braun werden lassen, 2-3 Minuten reichen. Jetzt kommen Porree und Karotten dazu, weitere 5 Minuten bei mittlerer Hitze mitschmoren. Dabei entwickeln die Gemüse ihre Süße und machen die Suppe richtig aromatisch. Am Ende Kartoffeln einrühren und nochmal für 3-4 Minuten mitrösten und dabei immer mal umrühren. Dir fallen braune Stellen am Topfboden auf? Perfekt! Das sind die besten Röstaromen, die geben später richtig gute Würze ab.
Langsam köcheln und Geschmack entfalten
Jetzt gießt du heiße Brühe drauf – nimm sie schon warm, damit der Garprozess nicht unterbrochen wird und alles schön aromatisch bleibt. Zum Kochen bringen, dann sofort runterdrehen und langsam köcheln lassen. Nach 15 Minuten Majoran, frisch geriebene Muskatnuss, Salz und Pfeffer dazugeben. Majoran entfaltet am besten in der Mitte der Garzeit sein Aroma, und ein Hauch Muskat bringt eine feine Wärme, die super zu Kartoffeln passt. Weiter offen kochen lassen, nochmal etwa 15 Minuten. Die Kartoffeln dürfen noch etwas Biss haben, nicht zu mehlig werden!
Schmackhafte Zutaten unterheben
Während die Suppe köchelt, Speckwürfel und Würstchen vorbereiten. Speckwürfel ohne zusätzliches Fett in einer heißen Pfanne auslassen. Brate sie unter gelegentlichem Rühren, bis sie schön goldbraun und knusprig sind. Auf Küchenpapier abtropfen lassen. Die Würstchen in etwa ein Zentimeter dicke Scheiben schneiden. Wenn sie roh sind, vor dem Schneiden erst in der Pfanne mitrösten, damit sie durchgegart sind, bevor sie in die Suppe kommen. Sind die Kartoffeln fertig, kommen Speck, Würstchen und Schmand oder Sahne in den Topf. Das macht den Eintopf extra mild und geschmeidig. Lass das Ganze noch 5 Minuten ganz leise simmern, damit sich die Zutaten gut verbinden.
Mein erstes Mal mit so einer Suppe war bei meiner Tante auf dem Land – ihr Garten lieferte die Kartoffeln, der örtliche Metzger die Würste. Was mich damals verblüfft hat: Wie unglaublich zufrieden man schon nach einem einfachen Essen sein kann. Auch heute springt dieses Gefühl an, wenn ich den Topf aufsetze. Es ist wie eine warme Umarmung.

Was Du noch ausprobieren kannst
Abwandlungen gehen bei dieser Suppe immer. Im Frühling einfach ein paar frische Erbsen reinschmeißen, kurz vor dem Servieren. Im Herbst mit gebratenen Pilzen eine richtig herzhafte Note zaubern. Freunde von etwas Schärfe mögen es, ein wenig geräuchertes Paprikapulver oder mildes Chilipulver einzurühren.
Serviervorschläge und Ideen
Schöpfe die Suppe richtig heiß in vorgewärmte Schüsseln, bestreue sie ordentlich mit gehackter Petersilie für Farbe und Frische. Wer es festlich mag, setzt noch einen dicken Klecks Schmand und ein paar Knoblauch-Croûtons obendrauf. Ein krosses Bauernbrot passt immer perfekt zum Eintunken. Beim Wein empfiehlt sich ein trockener Weißwein wie Riesling oder Silvaner – die passen super zu diesen deftigen Aromen.
Kartoffelsuppe mit Würstchen bringt für mich alles mit, was Familienküche ausmacht: unkompliziert, voll im Geschmack, macht satt & glücklich. Es zeigt, dass es beim Kochen nicht auf seltene Zutaten oder ausgefallene Tricks ankommt. Viel wichtiger ist, dass du dir beim Kochen Zeit nimmst – und ein kleines bisschen Herzblut reinsteckst!
Häufig gestellte Fragen
- → Kann man diese Suppe einfrieren?
- Ja, sie lässt sich bis zu 3 Monate einfrieren. Auf kleiner Flamme aufwärmen.
- → Wie kann man das Rezept variieren?
- Wechseln Sie die Wurstsorte oder geben Sie frische Kräuter dazu, ganz nach Belieben.
- → Eignet sich die Suppe für Kinder?
- Auf jeden Fall! Es ist ein sättigendes und schmackhaftes Gericht, das Kinder meistens mögen.
- → Wie macht man die Suppe fettärmer?
- Verwenden Sie leichte Sahne und reduzieren Sie die Menge an Speckwürfeln.
- → Welche Beilagen passen dazu?
- Frisches Baguette oder Croutons sind die perfekte Begleitung zur Suppe.