
Hühnersuppe mit Perl-Couscous ist eine moderne, mediterrane Version des klassischen Wohlfühlessens. Hier trifft ein sanft gekochter, kräftiger Hühnerfond auf leicht bissfesten Perl-Couscous. Das Ergebnis ist eine komplette Mahlzeit, die nicht nur satt macht, sondern auch die Seele wärmt.
Letzte Woche gab’s diese Suppe bei uns an einem verregneten Abend. Obwohl meine Familie dem Perl-Couscous erst skeptisch gegenüberstand (kannten sie gar nicht!), waren sie total begeistert vom kleinen Biss darin. Wichtiger Trick: Erst im Öl anbraten, damit der Couscous sein Aroma entfalten kann, bevor er mit der Brühe gekocht wird.
Must-haves für das Gericht
- Hähnchenschenkel – Sie haben viel mehr Geschmack als Brustfleisch. Das Fett, die Haut und die Knochen bringen richtig viel Tiefe in die Brühe. Am liebsten nehme ich Bio, weil es einfach intensiver schmeckt und nicht so weich wird
- Perl-Couscous – Diese kugeligen Körner (auch bekannt als Ptitim oder Maftoul) behalten in der Suppe eine tolle Konsistenz, ohne matschig zu werden. Sie sind ein super Austausch für Nudeln oder Reis
- Frischer Dill – Der spezielle Geschmack sorgt für einen Frischekick als Gegenpol zur reichhaltigen Brühe. Immer frisch, nie getrocknet, denn dann bleibt er lebendig und macht echt was aus
- Staudensellerie mit Blättern – Die Stängel bringen dieses typische Gemüsearoma, aber besonders die Blätter nicht vergessen – die geben nochmal richtig viel Geschmack ab. Ich pflanze extra immer einen Topf im Garten nur wegen der Blätter
Ich kam auf dieses Gericht nach einem Israel-Trip, als mich eine Familie zum Shabbat-Essen einlud. Sie nahm Freilandhuhn und frisch aus dem Garten geerntete Kräuter. Jedes Mal, wenn bei mir der Duft aus dem Kochtopf steigt, denke ich direkt zurück an dieses lebendige Abendessen in Tel Aviv.
So wird's gemacht
Hühnerbrühe vorbereiten
Erstmal die Hähnchenschenkel in einen großen Topf legen. Mit reichlich kaltem Wasser auffüllen, alles sollte mindestens gut bedeckt sein. Den ganzen Bund Petersilie samt Stielen reintun. Alles langsam erhitzen, bis es leicht köchelt, dann auf kleine Flamme stellen. Den Schaum oben mit einer Kelle abschöpfen. Jetzt halb zudecken und zwei Stunden lang langsam köcheln lassen – so kommt alles Gute aus den Knochen in die Brühe. Geduld macht einfach den Unterschied.
Hähnchen und Brühe fertig machen
Nach dem Kochen die Schenkel vorsichtig rausnehmen und kurz ruhen lassen. Die Brühe durch ein sehr feines Sieb mit Küchenhandtuch laufen lassen, so wird sie richtig klar. Das Hähnchenfleisch von Haut und Knochen befreien und in schöne, nicht zu kleine Stücke zupfen. Lass dir Zeit, dann bleiben die Stücke schön saftig.
Aromabasis und Couscous zubereiten
In einem sauberen Topf oder Schmortopf etwas Olivenöl auf mittlerer Hitze erwärmen. Zwiebel und Sellerie (beides inkl. Sellerieblätter) fein hacken und ins Öl geben. Etwa 5 Minuten andünsten, ohne Farbe nehmen zu lassen. Lieblingswürzsalz drüberstreuen. Dann den Perl-Couscous unterrühren und noch zwei Minuten leicht rösten, bis eine nussige Note kommt. Das bringt richtig viel Geschmack und wird leider oft vergessen.
Alles zusammenbringen und final kochen
Jetzt die geklärte Brühe angießen, das gezupfte Hähnchen dazu. Einmal aufkochen, dann direkt die Hitze runterdrehen. Jetzt darf das Ganze für 15 Minuten leise köcheln, bis der Couscous weich, aber noch nicht matschig ist. Abschmecken mit Salz und frischem Pfeffer. Zum Schluss frischen, gehackten Dill und ein bisschen Zitronensaft einrühren. Am besten kurz vor Ende, so behalten sie ihr Aroma. Das Ganze noch 5 Minuten auf kleiner Flamme ziehen lassen, damit sich alles gut verbinden kann.
Bei uns zuhause ist die Suppe das Winterheilmittel schlechthin. Mein Vater, der sonst selten Neues ausprobiert, verlangt immer Nachschlag und schwört sogar, sie wirke besser als jede Medizin! Am Anfang war ich skeptisch, Dill und Perl-Couscous zu kombinieren, aber es ist wirklich ein Volltreffer geworden.

Warum Dukkah dazu gehört
Diese ägyptische Gewürzmischung aus gerösteten Nüssen und Körnern gibt der Suppe beim Servieren das gewisse Extra. Der crunchy Mix mit seinem würzigen Aroma macht sie zu etwas richtig Besonderem. Ich mach Dukkah meist selbst – einfach Haselnüsse, Sesam, Koriander und Kreuzkümmel kurz anrösten und grob zerkleinern. Wenn du’s einmal probiert hast, fehlt dir das Topping garantiert jedes Mal beim Löffeln.
Würzsalz – kleine Wahl, großer Effekt
Aromatisiertes Salz klingt unscheinbar, ändert aber viel im Geschmack. Je nach Jahreszeit wechsle ich zwischen Kräutersalz aus der Provence (gibt’s im Sommer), Zitronensalz für den Frühling oder Knoblauch-Pfeffer-Salz im Winter. So bleibt’s immer spannend, und trotzdem schmeckt es wie daheim.
Beilagen, die super dazu passen
Die Suppe ist auch pur ein Knaller, aber mit ein bisschen geröstetem Sauerteigbrot oder selbstgemachten Zwieback dazu hebt sie sich nochmal richtig ab. Das knusprige Brot bringt einen tollen Kontrast zur samtigen Brühe. Für ein rundes Essen gibt’s bei uns noch einen schnellen Gurken-Radieschen-Salat mit Olivenöl und Zitrone dazu.
Ganz persönlich: Für mich ist Hühnersuppe mit Perl-Couscous das Beste aus beidem – gemütlicher Klassiker und ganz viel Mittelmeer-Feeling. Über die Jahre hab ich gemerkt: Das Geheimnis liegt im Zusammenspiel aus langgekochter, kräftiger Brühe und der Frische von Kräutern sowie Zitrone am Schluss. Genau diese Mischung aus Tiefe und Leichtigkeit macht sie so besonders und sorgt dafür, dass sie richtig satt und gleichzeitig belebt – Wärme für kalte Abende und ein kleiner Urlaub am Küchentisch.
Häufig gestellte Fragen
- → Kann man auch andere Hähnchenteile verwenden?
- Ja, sowohl Keulen als auch Brust oder ein ganzes Hähnchen eignen sich hervorragend.
- → Wie macht man die Suppe glutenfrei?
- Ersetzen Sie den Couscous durch Reis oder Quinoa und greifen Sie zu glutenfreien Crackern.
- → Lässt sich die Suppe einfrieren?
- Ja, sie kann problemlos bis zu 3 Monate eingefroren werden. Einfach langsam auftauen und erwärmen.
- → Womit kann man Dill ersetzen?
- Petersilie oder Kerbel eignen sich gut als Ersatz.
- → Ist die Suppe kindgerecht?
- Auf jeden Fall, das Gericht ist mild und nährstoffreich – bei Kindern sehr beliebt!