
Rustikales Rosmarin-Knoblauch-Brot ohne Kneten ist ein echtes Geschmackserlebnis, das einfache Zutaten in ein hausgemachtes Bäckermeisterwerk verwandelt. Diese neuinterpretierte alte Methode macht's jedem möglich, ein Brot wie vom Profi zu backen - mit knuspriger Kruste und luftiger Krume, die intensiv nach Rosmarin und Knoblauch duftet. Das Tolle an diesem Rezept ist seine verblüffende Einfachheit und die Ruhezeit, die den Aromen Zeit zum Entfalten gibt. Es ist ein Brot mit Geschichte - eine Geschichte von Geduld und traditionellem Handwerk, angepasst an unseren modernen Alltag.
Dieses Brot ist mein wöchentliches Ritual geworden, ein Moment der Verbindung mit der tausendjährigen Kunst des Brotbackens. Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Versuch - skeptisch wegen der einfachen Methode und dann völlig verblüfft, als ich am nächsten Tag die magische Verwandlung des Teigs entdeckte. Seitdem ist jedes Backen ein neues Abenteuer und das Brot fester Bestandteil unserer Familienmahlzeiten.
Die wichtigsten Zutaten
- Mehl (375g): Nimm ein hochwertiges Weizenmehl Typ 550, mit einem Eiweißgehalt von etwa 11%. Die Mehlqualität beeinflusst direkt Struktur und Geschmack
- Salz (7g): Am besten feines, unraffiniertes Meersalz verwenden, das wichtige Mineralstoffe liefert und die Aromen verstärkt. Fleur de Sel ist besonders gut geeignet
- Trockenhefe (2g): Greif zu aktiver Trockenhefe guter Qualität, die richtig gelagert wurde. Ihre Frische ist entscheidend für ein gutes Aufgehen
- Lauwarmes Wasser (350ml): Das Wasser sollte die ideale Temperatur (45°C) haben, um die Hefe zu aktivieren ohne sie abzutöten. Gefiltertes Wasser verwenden, damit Chlor die Gärung nicht stört
- Frischer Rosmarin (2 Esslöffel): Die Zweige sollten schön grün und duftend sein. Frischer Rosmarin ist für sein intensives Aroma unübertroffen
- Knoblauch (3 Zehen): Wähle frischen, festen Knoblauch, idealerweise deutschen Knoblauch aus der Region für sein mildes, würziges Aroma
- Olivenöl (1 Esslöffel): Ein kaltgepresstes natives Olivenöl extra bringt seine eigenen aromatischen Noten ins Brot
Ausführliche Anleitung
- Schritt 1:
- Erste Vorbereitungen (abends): Eine große Glas- oder Keramikschüssel bereitstellen. Mehl sieben, um es aufzulockern und Klümpchen zu entfernen. Frischen Rosmarin fein hacken und dabei die ätherischen Öle bewahren. Knoblauch schälen und sehr fein würfeln. Wasser filtern und auf genau 45°C erwärmen. Alle Zutaten genau abmessen.
- Schritt 2:
- Teigmischung: In der großen Schüssel gesiebtes Mehl und Salz mischen. Hefe dazugeben, aber vom Salz fernhalten. Gehackten Rosmarin und Knoblauch untermischen. Lauwarmes Wasser nach und nach zugießen. Mit einem Holzlöffel umrühren, bis ein grober Teig entsteht. Die Konsistenz sollte klebrig, aber gleichmäßig sein. Mit Frischhaltefolie luftdicht abdecken. 12 bis 18 Stunden bei Zimmertemperatur (20-22°C) ruhen lassen.
- Schritt 3:
- Erste Gärung (über Nacht): Die Schüssel an einen zugluftfreien Ort stellen. Die ideale Temperatur liegt zwischen 20 und 22°C. Blasenbildung an der Oberfläche beobachten. Der Teig verdoppelt sein Volumen. Während dieser Zeit entwickeln sich komplexe Aromen.
- Schritt 4:
- Vorsichtiges Formen (morgens): Eine Arbeitsfläche großzügig bemehlen. Teig vorsichtig ausgießen, ohne ihn komplett zu entgasen. Hände leicht bemehlen. Teig 3-4 Mal maximal falten. Vorsichtig zu einer Kugel formen. Auf Backpapier legen. Mit einem sauberen Küchentuch abdecken. 30 Minuten ruhen lassen.
- Schritt 5:
- Backvorbereitungen: Einen gusseisernen Topf mit Deckel in den kalten Ofen stellen. Auf 230°C mindestens 30 Minuten vorheizen. Der Topf muss glühend heiß sein, um Dampf zu erzeugen. Eine Arbeitsfläche für die Handhabung vorbereiten. Dicke Topflappen griffbereit haben.
- Schritt 6:
- Backen im Topf: Den heißen Topf vorsichtig aus dem Ofen nehmen. Teig mit Backpapier hineingeben. Sofort zudecken. 30 Minuten mit Deckel backen. Deckel abnehmen. Weitere 15 Minuten für die Bräunung backen. Garprobe durch Klopfen auf den Boden (hohler Klang).
Sauerteigbrot ist eine Familienleidenschaft, die mehrere Generationen zurückreicht. Mein Opa war Bäcker und hat mir seine Begeisterung für lange Gärprozesse und Holzofenbacken weitergegeben. Dieses moderne Rezept behält den Geist seines Handwerks bei, passt sich aber unseren heutigen Küchen an.

Jahreszeitliche Abwandlungen
Im Frühling gebe ich frische Kräuter aus dem Garten dazu. Im Sommer bereichern gehackte schwarze Oliven den Teig. Im Herbst sorgen Walnüsse und Thymian für eine kräftigere Version. Im Winter mische ich Fenchelsamen unter für mehr Wärme.
Dieses rustikale Rosmarin-Knoblauch-Brot verkörpert das Wesen der handwerklichen Bäckerei: Einfachheit, Geduld und Respekt vor den Zutaten. Jedes Backen ist ein neues Abenteuer, das unsere Küche in eine Dorfbäckerei verwandelt, das Haus mit verführerischen Düften füllt und unvergessliche Geschmackserlebnisse schafft. Es ist viel mehr als ein Rezept - es ist eine Einladung, die alte Kunst des Brotbackens wiederzuentdecken.
Häufig gestellte Fragen
- → Warum braucht der Teig so lange zu ruhen?
- Durch die lange Ruhezeit entstehen intensive Aromen und eine luftige, leckere Struktur.
- → Kann ich dieses Brot einfrieren?
- Klar, einfach gut einwickeln und bis zu 3 Monate einfrieren. Vor dem Servieren im Ofen aufwärmen.
- → Woran erkenne ich, dass der Teig genug gegangen ist?
- Wenn das Volumen sich verdoppelt hat und kleine Bläschen sichtbar sind, ist der Teig perfekt. Die leicht gewölbte Oberfläche ist ein weiterer gutes Zeichen.
- → Welche Alternativen gibt es zu Rosmarin?
- Versuch es mal mit frischem Thymian, Kräutern der Provence oder Basilikum – je nach Geschmack.
- → Wie bekomme ich eine knusprige Kruste?
- Das geht am besten mit einer heißen Bratform und ausreichend Zeit, um das Brot ohne Deckel zu backen.