
Die Kombination von Auberginen mit Gochujang schafft ein perfektes Gleichgewicht zwischen Milde und Intensität. Diese zarten Auberginen in einer würzigen Gochujang-Knoblauch-Soße bieten ein authentisches koreanisches Geschmackserlebnis, das trotzdem für jeden zugänglich ist. Der Zauber entsteht, wenn die perfekt geröstete Aubergine die komplexen Aromen der würzigen Soße aufsaugt und so ein Gericht schafft, das gleichzeitig tröstend und raffiniert ist – und ein manchmal unbeliebtes Gemüse in eine wahre Köstlichkeit verwandelt.
Als ich dieses Gericht neulich zum Abendessen serviert hab, hat meine Schwägerin, die Auberginen sonst nie mag, gleich dreimal nachgenommen. Das zeigt, wie sehr dieses Rezept dieses oft verschmähte Gemüse verwandelt.
Die wichtigsten Zutaten
- Auberginen - Nimm feste, glänzende Auberginen mittlerer Größe. Zu große können bitter schmecken und mehr Kerne enthalten
- Gochujang - Diese fermentierte Chilipaste ist das Herzstück des Rezepts. Wähle eine echte koreanische Marke mit einer Schärfe, die dir zusagt
- Mirin - Dieser süße Reiswein gleicht die Schärfe des Gochujang perfekt aus. Der leichte Alkoholgehalt verdampft beim Kochen und hinterlässt nur sein Aroma
- Knoblauch - Sei großzügig mit der Menge, denn goldener Knoblauch sorgt für die aromatische Tiefe des Gerichts
Ich hab dieses Rezept auf einer Reise nach Seoul entdeckt, in einem kleinen Familienrestaurant, wo die Oma die Auberginen in einem alten, abgenutzten Wok zubereitete. Die Einfachheit ihrer Technik stand im Kontrast zur Komplexität der entstehenden Aromen.
Ausführliche Zubereitung
1. Vorbereitung der Auberginen
Wasch deine Auberginen gründlich unter kaltem Wasser ab. Tupfe sie gut mit einem sauberen Küchentuch trocken, denn überschüssige Feuchtigkeit verhindert eine gute Karamellisierung. Schneide die Enden ab und dann die Auberginen in gleichmäßige Stücke von etwa 3 cm Größe. Für eine gleichmäßige Garzeit sollten alle Stücke ähnlich groß sein. Gib sie in eine große Schüssel, füge 2 Esslöffel Öl und Salz hinzu. Massiere die Auberginen sanft mit den Händen, um sie rundherum mit Öl zu bedecken – dieser Schritt ist wichtig, da Auberginen Öl wie ein Schwamm aufsaugen.
2. Garen der Auberginen
Falls du eine Heißluftfritteuse benutzt, heize sie auf 185°C vor. Verteile die Auberginen im Korb ohne sie zu stapeln, damit die heiße Luft zirkulieren kann. Gare sie etwa 13-14 Minuten und wende sie nach der Hälfte der Zeit für eine gleichmäßige Bräunung. Bei Verwendung eines herkömmlichen Backofens, heize ihn auf 185°C vor, verteile die Auberginen auf einem mit Backpapier ausgelegten Blech und backe sie etwa 30 Minuten. Wende sie nach 15 Minuten. Die Auberginen sind fertig, wenn sie außen goldbraun und innen weich sind. Währenddessen kannst du Reis kochen, der hervorragend zu diesem Gericht passt.
3. Zubereitung der Soße
Vermische in einer Schüssel Gochujang, Sojasoße, Mirin (oder einen Ersatz), weißen Pfeffer und Wasser. Rühre kräftig um, bis alles gleichmäßig und klumpenfrei ist. Die Konsistenz sollte dickflüssig sein, weder zu dick noch zu dünn. Falls nötig, passe mit etwas Wasser an. Diese Soße ist die Seele des Gerichts – nimm dir Zeit zum Probieren und stelle das Gleichgewicht zwischen salzig, süß und scharf nach deinem Geschmack ein.
4. Abschluss in der Pfanne
Erhitze die restlichen 2 Esslöffel Öl in einer großen Pfanne oder einem Wok bei mittlerer bis niedriger Hitze. Gib den gehackten Knoblauch hinein und brate ihn eine Minute lang an. Rühre ständig um, damit er nicht verbrennt. Der Knoblauch sollte duftend und leicht goldgelb werden, nicht braun. Füge dann die gegarten Auberginen hinzu und gieße sofort die Soße darüber. Mische vorsichtig, bis alle Stücke gleichmäßig überzogen sind. Lass alles noch eine Minute köcheln, damit die Soße leicht karamellisiert und an den Auberginen haftet.
5. Anrichten und Servieren
Gib die Auberginen auf einen vorgewärmten Teller. Streue reichlich fein geschnittene Frühlingszwiebeln und geröstete Sesamsamen darüber. Diese Garnierungen sind nicht nur dekorativ – sie bringen Frische, knusprige Textur und eine nussige Note, die die tiefen Aromen des Gerichts perfekt ergänzt. Serviere es sofort, am besten mit weißem Reis, der die köstliche Soße aufnimmt.
Ich erinnere mich lebhaft daran, wie meine Oma ähnliche Auberginen zubereitete, allerdings mit einer provenzalischen Soße. Als ich diese koreanische Version zum ersten Mal probierte, war ich fasziniert, wie zwei so weit entfernte Kulturen dasselbe Gemüse auf so unterschiedliche Weise veredeln können.

Die Kunst der Balance
Das Geheimnis dieses Gerichts liegt im Gleichgewicht der Aromen. Gochujang bringt Schärfe und Umami, Mirin die Süße, Sojasoße die salzige Tiefe, während Knoblauch für den aromatischen Kick sorgt. Falls ein Geschmack zu stark dominiert, kannst du beim nächsten Mal die Verhältnisse anpassen.
Regionale Varianten
In manchen Regionen Koreas gibt man etwas Doenjang (fermentierte Sojabohnenpaste) hinzu für noch mehr Tiefe. Andere bevorzugen braunen Zucker, um die Auberginen stärker zu karamellisieren. Diese kleinen regionalen Unterschiede zeigen den Reichtum der koreanischen Küche.
Traditionelle Beilagen
In Korea würde dieses Gericht als Banchan (Beilage) unter mehreren kleinen Gerichten serviert werden. Für ein authentisches Erlebnis reiche es mit Kimchi, gewürzten Algen und einer leichten Misosuppe. Eine Schale Reis daneben ist unerlässlich, um die leckere Soße aufzunehmen.
Dieses Gericht verkörpert perfekt die Philosophie der koreanischen Küche: einfache Techniken, die die natürliche Textur der Zutaten hervorheben, verfeinert mit komplexen Umami-Soßen. Selbst in meiner westlichen Küche transportieren mich diese Gochujang-Auberginen sofort in die belebten Gassen Seouls und beweisen, dass Kochen die schönste Art des Reisens ist.
Häufig gestellte Fragen
- → Was ist Gochujang?
- Eine fermentierte koreanische Chilipaste, die eine Kombination aus Schärfe, Süße und Umami bietet. Du findest sie in asiatischen Lebensmittelgeschäften oder manchen Supermärkten.
- → Wie ersetze ich Mirin?
- Du kannst eine Mischung aus Reisessig und Sirup (z.B. Agave, Ahorn oder Honig) verwenden.
- → Kann man das Gericht vegan zubereiten?
- Ja, ersetze den Mirin durch einen pflanzlichen Sirup und achte darauf, dass die Sojasoße vegan ist.
- → Wie koche ich Auberginen ohne Heißluftfritteuse?
- Nutze einen normalen Backofen bei 185°C für etwa 30 Minuten. Wende die Auberginen zur Hälfte der Zeit, damit sie gleichmäßig garen.
- → Ist das Gericht sehr scharf?
- Der Gochujang bringt eine moderate Schärfe mit. Du kannst die Menge einfach nach deinem Geschmack anpassen.
- → Welche Beilagen passen dazu?
- Ein einfacher weißer oder Vollkornreis passt hervorragend. Auch ein frischer Salat ist eine gute Ergänzung.